Beethoven und Chopin

Ende Februar erlebte ich in Staufen das Konzert eines jungen Pianisten, der Bach, Beethoven, Schuman und Chopin spielte. Da erinnerte ich mich an einen Beitrag von Elene, deren Blog Elene Explores ich abonniert habe, in dem sie Beethoven und Chopin als Kontaktpersonen im Jenseits bezeichnet. Sie melden sich regelmäßig.
Elene lernte eine Frau kennen, die anonym bleiben will und mit »Lou van Beethoven«verkehrt, der von 1770 bis 1821 sich auf der Erde aufhielt. Er sei immer noch menschlich, immer noch LvB, gab er zu verstehen. Er hat Form und präsentiert sich oft mental in den Kleidern seiner Zeit. Er genießt immer noch Essen und Kaffee, und manchmal erlebt er den Genuss durch die Frau, das Medium, dem er zuweilen das mentale Feld zeigt, das von ihm ausgeht und die ganze Landschaft einnimmt. Dieses Feld variiert je nach Stimmung, Motiv und Lebensgefühl. Vermuttich gibt es in der anderen Welt auch Gefühlsschwankungen. Manchmal nennt Lou dazu ein deutsches Wort, das das Medium dann nachschlagen muss.

»Die Liebe will alles und hat immer recht«, sagte er einmal (veröffentlicht vom italienischen Blog der philosophischen Radfahrer an meinem Geburtstag). Die Eroica (seine neunte Symphonie) ist ein Höhepunkt des Musikschaffens, das den Hörer mitnimmt. Selber sagt Beethoven, er sei immer wild gewesen, könne nichts dafür; er sei, wie er sei, eben eine Naturkraft. Goethe nannte Beethoven einen »ungezähmten Menschen«.
Beethoven hat sogar ein Haus im Wald. Er geht oft spazieren und verbindet sich mit den ursprünglichen Kräften der Natur wie dem Wind. Die Frau erzählte Elene, LvB dehne sich aus, sie fühle sich manchmal großartig, wenn sie seinen Einfluss fühle, und er könne sich auch vervielfachen, an mehreren Stellen gleichzeitig auftauchen. Sie sei überzeugt, dass dieser Kontakt auch den Komponisten etwas bedeute, sie könnten durch diese Inspiration besser arbeiten. Sie sei vielleicht eine Muse für »Lou«.

Schon 1971 veröffentlichte Rosemary Brown das Buch Musik aus dem Jenseits. Sie spielte selber Musik, die sie übertragen bekommen haben will, und sie hatte engen Kontakt zu Franz Liszt. Mary Montaño schrieb 1995 das Buch Loving Mozart, in dem sie aus der Warte von Franz Xaver Süßmayr (1766-1802) die letzten Jahre Mozarts schildert, denn bei ihr meldeten sich Reinkarnationserinnerungen, und sie meint, sie sei Süßmayr gewesen.

Elene bekommt andauernd Botschaften von Frederyk (Chopin), aber nicht auf Polnisch. Er lebte von 1810 bis 1849. Dass Verstorbene auch fast 200 Jahre nach ihrem Tod noch kommunikativ sind, könnte einen wundern. Es heißt ja, die meisten würden spätestens nach einem (unserer) Lebensalter dort wieder sich hier inkarnieren. Doch anscheinend kann man auch länger bleiben, wenn man will. Zu jeder Regel gibt es Ausnahmen.

In ihrem jüngsten Blogbeitrag schildert sie, sie habe kürzlich eine Chopin-Biografie von 2000 wiedergelesen, in dem der Autor zu dem Schluss komme, es sei »ein gescheitertes Leben«gewesen, erlöst durch die Kunst. Was sei schon ein gescheitertes Leben? fragt sich Elene. Man lebt und hat eine Wohnung, wird von Menschen geliebt, was will man mehr?

Suzuki Roshi meinte einmal: »Du bist perfekt. Ein wenig Verbesserung würde dir dennoch guttun.« Für das wirkliche, universelle Du sei nichts zu tun, nichts zu sein oder zu werden. Elene:: »Für das täglich sich verändernde Bild deiner selbst gibt es stets das Potenzial, sich weiter zu entwickeln. Wir können zur Gänze das gegenwärtige Selbst akzeptieren, während wir uns weiter in Richtung auf etwas bewegen, das einmal ein ganz anderes Selbst als das heutige sein könnte. Wir sind noch nicht vollendet ―nicht einmal im Tod ―, also sind wir nicht gescheitert.«

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