Federn passen
Ich finde, Federn passen gut an einen Hut. Darum sind meine Fahrradhelme links und rechts mit je einer Vogelfeder bestückt. Da grinsen die Leute. Es liegen oft auf dem Boden Federn herum, und auf einem Campingplatz hob ich eine auf und steckte sie mir an: als Symbol für die Freiheit, das Schreiben und eine andere geistige Dimension, in die wir manchmal vordringen können.
In einem Geschäft stand einmal ein Polizist, grinste auch und meinte, die Federn erinnerten ihn an den Komiker Otto (weshalb auch immer), und eine Frau wusste, dass Asterix einen Helm mit Federn trägt. An die Indianer denkt man, aber der Federschmuck der Häuptlinge wies ja auf kriegerische Handlungen hin, eine Feder pro Gefecht. Ich will jedoch lieber Medizinmann sein und kein Tomahawk schwingender Kämpfer. Die Kinder lachen immer. Ich denke mir: Spaß muss sein. (Bild: Den Asterix sah ich in der Auslage von Optik Wittenberger in Inning am Ammersee. Hat der Chef selber gemacht.)
Mein Normalhelm mit den beiden FedernDie Geschichte der Mayas finde ich interessant. Erste Zeugnisse von ihnen sind von 500 vor Christus überliefert, und zweitausend Jahre später endete ihre Hochkultur, als Kolumbus und seine Mannen im Land wüteten. Die Mayas lebten im Süden Mexikos sowie auf Gebieten, die heute zu Guatemala und Honduras gehören, auf einer Fläche der Größe der alten Bundesrepublik. Sie hatten eine eigene Bildersprache, wunderbare Gebäude und viele Kenntnisse über Astronomie. Es war eine Hochkultur.
Darüber, dass sie von den Indern den Gebrauch der Null erlernt hatten und sie bei Berechnungen einsetzten, werde ich noch schreiben. Ins Abendland kam die Null erst im Jahr 1000 durch die Araber, und ihr Wert darf nicht unterschätzt werden. Auch das befürchtete Weltenende am 21. Dezember werde ich noch behandeln; die Mayas hatten einen zyklischen Kalender.
In einem Bildband über eine Maya-Ausstellung 1998 im Palazzo Grassi in Mailand fand ich einen Artikel über den Alltag des Volkes von Mario Humberto Ruz. Die Jagd war wichtig, und auch Vögel wurden gejagt, aber immer lebend gefangen. Es ging den Mayas um die Federn. Diejenige kostbarer Vögel wurden vom Vater auf den Sohn vererbt, und Federn waren bei den Völkern der mittelmexikanischen Hochebenen auch ein Zahlungsmittel.
Wandschmuck in Mexiko