Neid unter Heilern
Noch etwas aus dem schönen Psi-Info aus Basel, das Lucius Werthmüller immer liebevoll gestaltet. Wir finden auf Seite 89 bis 91 ein Interview mit dem Heiler George Paul Huber, der ab 27. April in Bern eine vierteilige Heilerausbildung anbietet. In dem Gespräch waren auch interessante Interna zu erfahren …
Huber wurde gefragt, ob es Konkurrenz unter den Heilern und Heilerinnen gäbe, und er erwiderte: »Leider besteht nicht nur Konkurrenz, sondern auch Neid und Missgunst. (…) Die Konflikte, die wir erleben, kommen eigentlich alle aus derselben Problematik, nämlich aus der fehlenden Toleranz und dem fehlenden Respekt.«
Auf die letzte Frage, wie man die Heilenden besser vernetzen könne, sagte George Paul Huber: »Es fängt dort an, wo es Begegnungen gibt. Dass man die verbindenden Aspekte betont und nicht die abgrenzenden oder seine Methode nicht als die einzig richtige darstellt. Es ist der Geist, der wirkt, der einfliessen sollte in alle Schulen, in alle Lehrinstitute, in alle Wege. Und dass wir die Demut, von der wir immer sprechen, dass wir diese leben und auf diese Weise auch realisieren.«
Da kommen die Konflikte zur Sprache. Aber wundern tut uns das nicht. Wo sich Leute um die Fleischtöpfe drängen, kommt es zu Verdrängungsprozessen; überall will einer besser sein als der andere und seinen Konkurrenten ausstechen. Das ist ein Kennzeichen unserer Zivilisation. Auch die Heilerszene hat sich auf die Marktwirtschaft eingestellt; die Protagonisten erfinden Marken, die sie sich oft schützen lassen, und jeder hält seine Methode für die einzig wahre. Der andere muss »weggebissen« werden. Theodor W. Adorno hat vom Kollegen sogar als einem »Todeskandidaten« gesprochen. Er muss weg. Überall herrscht die Methode Darwin.
Auf in den Kampf: Appenzeller mit Militärrädern, 2009
Da helfen anscheinend keine Appelle. Auch sensible Schriftsteller können massiv und aggressiv werden, wenn es um die Werke von Kolleginnen und Kollegen geht. Der Journalismus ist ein Haifischbecken, die Wirtschaft ist eins, die Wissenschaft, und die Politik sowieso. Dann gibt es kleine randständige Gruppen, alle möglichen Vereine und Verbände, die für ihr Gedeihen Solidarität nötig hätten, aber dennoch sich Konflikte aufs Messer liefern.
Bei Heilern, die ja hehre Worte im Munde führen und helfen wollen, würde man sich wünschen, dass es anders wäre. Wir, ja, wir müssen anders sein: unkorrumpierbar, nicht an Geld oder Ruhm interessiert, nur an der Sache: am Guten.