700 Leben?

Der Jenseits-Newsletter von Victor Zammit hatte gerade einen aktuellen Vortrag von Ann Clark zur Frage Wie uns das Inkarnieren auf Erden hilft, als Seelen zu wachsen. Ich bin ja immer noch nicht von der Reinkarnation überzeugt — doch Frau Dr Clark ist es. Am Newton-Institut, an dem sie tätig war, haben sie 65.000 Rückführungen gemacht, und die Klienten hätten durchschnittlich 700 bis 1000 Leben hinter sich gehabt. Wir auch???

Schade, dass die nette Dozentin uns nicht verriet, wie sie zu diesen Zahlen gekommen war. Vielleicht hat sie die hypnotisierten Klienten einfach gefragt, und deren Geistführer ließ eine Zahl durchsickern. Er ist unser unsichtbarer Begleiter, vielleicht über einige Leben hinweg, und er »coacht« und beobachtet uns, hält sich aber weise zurück. Unser freier Wille ist heilig.

DSC_4436ffFrau Clark sagt, wir planten jedes Leben sorgfältig, manchmal sogar schon zwei oder drei Leben im voraus. Wir suchen uns passende Eltern aus, unser Geschlecht und die Gegend, wo wir zur Welt kommen wollen. Dann bitten wir noch ein paar Seelen, mitzukommen, die wir aus einem Pool von 100 auswählen. Eine kleine Gruppe ist sich treu und inkarniert häufg gemeinsam. Zwar haben wir vermutlich viele Leben hinter uns, doch die Inkarnations-Amnesie blockt die Erinnerungen ab. Wenn wir wüssten, wie oft wir mit unserem gegenwärtigen Partner schon zusammen waren in den vergangenen 1000 Jahren! Sie (oder er) war unsere Chefin oder unsere Mutter, wer weiß das schon.

DSCN1049Michael Newton (1931-2016), der das genannte Institut gründete, argumentierte, die Periode vor einer neuen Inkarnation sei extrem wichtig, da blickten wir auf die Erfahrungen zurück und sähen, ob wir unser Ziel geschafft hätten. Manchmal geht es nur um eine bestimmte Eigenschaft, die gelernt werden soll, und das kann auch mehrere Leben dauern, meint Ann Clark. Planen ist ja gut, aber wie vieles kann sich anders gestalten! Fehler sind erlaubt, sogar gewünscht. »Unsere Unterstützer jubeln, wenn wir Fehler machen!« behauptet Frau Clark. Denn anders lernt man nicht. Jedenfalls: keine Panik. Wir haben alle Zeit der Welt. Die Seele ist ewig. Wir sollten nur wissen, was wir wollen.

Elegant psychologist's office interior with two red armchairs faNewton jedenfalls schrieb 2004 das Buch Leben zwischen den Leben, und bekanntlich war 1975 von Raymond Moody Life After Life (Leben nach dem Leben) erschienen, und Helen Louise Wambach (1925-1985) brachte 1979 Life Before Life (Leben vor dem Leben) heraus, in dem sie 750 Fälle unter Hypnose vorstellte. Damit kann man sich die Zeit nach dieser Existenz in etwa zusammenpuzzeln. Sepp Herberger, Trainer der deutschen Weltmeister von 1954, hatte recht. Er sagte: »Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.«

Eine entfernte Verwandte von mir macht Rückführungen. Würde mich interessieren. Ich habe die Vermutung, das letzte Mal eine Frau gewesen zu sein und danach mein Geschlecht geändert zu haben. Darum habe ich Mühe mit meiner Rolle als Mann, ich bin zu passiv. Ich mag lange Haare, Schmuck und bunte Stoffe. Bin eindeutig Frauen zugewandt, aber zu manchen Männern gibt es auch fast magische Beziehungen.

Bekannt ist, dass frühere Leben sich auch körperlich auswirken. Aus ihrer Praxis schilderte Frau Clark den Fall eines Geschäftsmanns, der jeden Monat ein paar Tage wegen wahnsinniger Rückenschmerzen aussetzen musste. Bei einer Reiki-Sitzung kamen bei ihm plötzlich Erinnerungen hoch … an eine Kampfszene im 13. oder 14. Jahrhundert, als er von seinen Mitkämpfern getrennt wurde, mit dem Pferd fliehen musste, stürzte und mit dem Rücken auf einen Felsen fiel. Hilflos musste er den Tod abwarten. Als er sich die Episode bewusst gemacht hatte, waren die Rückenschmerzen verschwunden.

 

Illustrationen: rechts oben ein Bild von Karl Heinz Renner, Freiburg; darunter das Portal des Giger-Museums in der Schweiz, Gruyères.

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