Flugverkehr (9): Liska und der Stuka

Als die Arbeit an dem Buch Leben nach dem Tod: der schlüssige Beweis abgeschlossen war, schickte mir Ann Harrison aus Spanien ein gedrucktes Skizzenbuch von Hans Liska von 1942, angeblich eine Rarität in Sammlerkreisen. Aber verkaufen will ich es nicht, außer, es würde 2000 Euro einbringen.

Hans Liska war ein österreichischer Zeichner. 1907 in Wien geboren, arbeitete er im Krieg für eine Propaganda-Kompanie, und dabei entstanden für Junkers diese unglaublichen Arbeiten über Flugzeuge und den Krieg. Als es vorüber war, zog Liska nach Bayern und war für Zeitschriften und die Industrie tätig. 1983 ist er in Scheßlitz bei Bamberg gestorben. Auf der Homepage des Künstlers finden sich auch großartige Zeichnungen von Szenen aus Flamenco und dem Stierkampf.   

Ausschnitt einer Darstellung im „Skizzenbuch“

Diese schrecklichen Stuka (oder Sturzkampfbomber) haben wir als Kinder in den 1960-er Jahren als Plastik-Bausatz nachgebaut. Offiziell hießen sie Junkers Ju 87, hatten Knickflügel und ein starres Fahrwerk. Im Spanischen Bürgerkrieg wurden sie 1938 eingesetzt, und ich habe in meinem Regal sogar das Buch Legion Condor, denn so hieß die deutsche Fliegertruppe, die für General Franco bombte. Die Stukas gaben beim Sturzflug einen grellen Heulton von sich, was demoralisierend wirken sollte. Im Jargon hieß das Jericho-Trompeten, denn beim Ende der Welt würde man laut Bibel eine Trompete hören, und alles würde zusammenstürzen.  

Ein geschlossener Regenbogen hinter dem Stuka

Die Gegner, das waren die Guten: die Republikaner, die auch Ernest Hemingway unterstützte, Stierkampf-Liebhaber auch er. Sie verloren leider. Heute gibt es, wie Wikipedia schreibt, noch zwei vollständige Exemplare einer Ju 87, eins in Chicago, eins in einem Museum in Hendon (Großbritannien). Im Auto- und Technikmuseum in Sinsheim soll ein beschädigter Stuka stehen.  

Das Buch hat Tom Harrison bekommen, als er gegen Ende des Krieges in Glinde bei Hamburg  stationiert war. Es begleitete ihn zurück nach England, auf diversen Umzügen dort, dann im Jahr 2000 nach Spanien, von wo Ann es mir nach Südbaden schickte. Das sind noch Bücher, die Schicksale haben durften!

      

 

 

 

 

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