Die weiße Pracht
Wie vor einem Jahr, als wir kurz zuvor in Zermatt gewesen waren, will ich euch ein paar Fotos der weißen Pracht in den Bergen anbieten. Es sind auch Variationen über das Wolkenspiel, und darin ist Giovanna meisterlich; die Bilder sind von ihr, und am Ende muss ich noch einmal ihr fantastisches Bild des Everest zeigen mit dem einmaligen Wolkenquirl links.
Ja, das ewige Weiß, in seiner Stille ruhend und geradezu thronend: Bild der unberührten Erde. Und darüber: die Bewegung im Luftraum, das Ziehen und Quellen der Wolken, die immer neue Konstellationen bilden, in denen wir Gesichter sehen wollen oder auch Monster. Vor einem Jahr war Anfang April Ostern, deshalb passen hierher gut zwei Sätze aus dem Psalm 24 im Alten Testament:
Wer darf den Berg des Herrn besteigen, wer darf an Seiner heiligen Stätte stehen? Wer seine Hände schullos hält und rein sein Herz.
Buch Exodus (2 Mose, 19,20):
Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen, und Mose war hinaufgestiegen.
Er durfte das.
Dann sprach der Herr alle diese Worte: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat …
Es sind viele viele Worte, die sich über viele viele Seiten erstrecken. Wie konnte sich das Mose nur merken? Hatte er ein kleines Tonbandgerät dabei? Am Ende wird Gott der Herr wütend, weil die Israeliten das Goldene Kalb gebaut haben, aber Mose fleht und besänftigt ihn. Gott will sich also nicht rächen, er ist ja auch nur ein Mensch.
Sein Geist ist wie die Wolken über den Schneeflächen.
Sehr gut gefällt mir auch das Evangelium des zweiten Fastensonntags (Matt 17,1-9):
In jener Zeit nahm Jesus den Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit Sich und führte sie abseits auf einen hohen Berg. Dort wurde er vor ihnen verklärt. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und Seine Kleider wurden weiß wie Schnee. Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elias und redeten mit Ihm. Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesus: »Herr, hier ist gut sein für uns; willst Du, so wollen wir hier drei Hütten bauen, Dr eine, dem Moses eine und dem Elias eine.«
Nett gedacht, aber Geister brauchen keine Hütten. Wir vermerken, dass hier im Neuen Testament eine Geistererscheinung berichtet wird: Denn Moses und Elias sind schon Jahrhunderte tot.
Chomolungma weiß davon nichts.