Tillers Weltbild
Im Jahr 2016 ging es in 2 manipogo-Beiträgen um Überlichtgeschwindigkeit, angelehnt an Überlegungen des US-Physikers William A. Tiller, der mit 83 Jahren eine beachtliche und beneidenswerte Karriere hinter sich hat, aber auch Ablehnung provozierte, weil er unkonventionell denkt. Sein Weltbild scheint mir einleuchtend, und er kann es auch blendend wiedergeben.
Darum ein paar Auszüge aus einem Interview, das die Zeitschrift BrainWorld am 16. Januar 2021 mit ihm führte.
In meinem System gibt es zwei Ebenen der physikalischen Realität. Wir haben die grobe Ebene — den elektromagnetischen Stoff. Und dann haben wir das physikalische Vakuum. Die orthodoxe Wissenschaft kam mit dem Vakuum nicht zurecht, weil sie glaubt, dass sich alles langsamer als die Lichtgeschwindigkeit bewegt. Meine Arbeitshypothese ist, dass alles im physikalischen Vakuum schneller ist als das Licht.
Wir seien alle Geister, die eine physische Erfahrung machen, laute eine andere seiner Hypothesen. Wie beschreibe er seinen Blick auf die Realität des Menschseins?
Wir sind Menschen, die eine physische Erfahrung machen, und wir reisen gemeinsam auf dem Fluss des Lebens. Unser Selbst der Persönlichkeit ist unser Bio-Körper-Anzug. Unsere Seelen schlüpfen am Anfang des Lebens in diesen Anzug. Es gibt zwei Schichten bei diesem Bio-Körper-Anzug. Eine ist die elektrische atmar-molekulare Schicht, und die zweite ist die magnetische Informations-Schicht — die Schicht, die im Vakuum existiert. Diese Schicht kommt zuerst und ist wichtiger. Sie denkt man sich als Grundgerüst, auf dessen Basis der elektrische atomar-molekulare Embryo konstruiert wird. Weil diese Schicht schneller als das Licht ist, können wir sie nicht sehen.
Nun zum Bewusstsein.
Das menschliche Bewusstsein scheint weniger als 50 Bits pro Sekunde verarbeiten zu können, während das menschliche Unbewusste eine Arbeitskapazität von 50 Millionen Bits pro Sekunde besitzt. In Wirklichkeit wird die gesamte Arbeit im Unbewussten geleistet. Wir sind meistenteils unbewusst. Das Unbewusste baut Keime von Information zusammen, mit denen es das Bewusstsein füttert, damit das Bewusstsein eine Gefühl der Erfahrung dafür bekommt, am Leben zu sein. …
Was sich wirklich entwickelt, ist das Selbst der Seele. In meinem Modell ist es eine Kombination von Emotion, Geist und einem Teil überirdischem Geist. Wenn eine Person sich im Bewusstsein weiterentwickelt, bringt es die Ebene ihres Seelenselbst mehr und mehr voran.
Viele Menschen sind sich nicht besonders bewusst. Ihr seelisches Selbst ist nicht sehr aktiv oder kreativ. Doch die Information aus dem Selbst der Persönlichkeit ist im Seelenselbst angelegt und gelangt endlich in das höhere geistige Selbst. Das Seelenselbst macht weiter und entwickelt sich von Leben zu Leben zu Leben weiter. Eigentlich kann man es fast ewig nennen, und es verkörpert sich neu und wieder und wieder und wieder. Wenn eine Person den Tod erleidet, ist das zwar traurig, aber nicht unwiderruflich. Schließlich wirst du wiedergeboren werden. Du hast diese Möglichkeit. …
Dann gibt es das höhere geistige Selbst (oder das Selbst der Quelle, das Gottes-Selbst). Und hier sind wir außerstande, Fragen zu beantworten, die jenseits unserer Bewusstseinsebene liegen. In meinem Modell gibt es ein relatives Universum, in dem wir durch Gedanken, Haltungen und Taten Veränderungen herbeiführen können. Es gibt aber genausogut ein absolutes Universum, das totaler Geist ist, und dort ist unser höheres geistiges Selbst ansässig.
Die Zeitschrift bat Tiller noch, zu zeigen, wie diese Ideen konkret angewandt werden könnten. Der Professor erzählte, eine Studentin habe über Depression und Angststörungen arbeiten wollen. Sie stellte 520 Patienten zusammen — 260 aus dem Bundesstaat Pennsylvania und 260 in Iowa. Im 2000 Kilometer entfernten Springfield (Missouri) war das Zentrum des Experiments, und da saßen vier in der Meditation erfahrene Mitarbeiter und wünschten sich Heilung oder verminderte Depression und ließen diese Absicht auf ein elektrisches Gerät wirken, während die Namen der Patienten durch einen Computer liefen. Bei der Kontrollgruppe in Iowa ließ man nur die Namen durch, ohne eine Absicht auf Heilung.
Nach acht Monaten war die Behandlungsgruppe weitgehend gebessert, während in der Kontrollgruppe keine Veränderung zu verzeichnen war. William Tiller meinte:
Alle Menschen sind dazu in der Lage, wenn sie nur die Fähigkeiten ihres Herzens und den Wunsch, jemanden zu heilen, in ihr eigenes Bio-Feld einbringen.
Die anderen Beiträge: Flugverkehr (59): Quantenphysik und der Flug — Überlichtgeschwindigkeit