One Love
Im Andachtsraum des Flughafens Zürich soll es eine Glocke geben, die früher die Arbeiter aus vielen Ländern ans Werk rief. Auf ihr stehen lateinische Worte: »Ut omnes unum sint«. Das bedeutet: »Auf dass alle eins seien.« Die Arbeiter sollten an einem Strang ziehen, nur so gelingt das Werk; doch wir beziehen diesen Wahlspruch auf die ganze Menschheit.
Die Menschen müssen nicht eins sein wollen, indem sie gleich denken und handeln, nein: Sie sind eins. Man sieht die Tausende Fluggäste im Flughafen und die Touristen, die sich auf dem Corso von Tropea drängen, die Besucher eines Fußballspiels und die im archäologischen Museum und denkt: Sie und wir und alle sind verwandt, wir sind Menschen. Wir wollen etwas mitnehmen aus der Welt und etwas weitergeben, ein wenig Glück verspüren und Leichtigkeit sowie das Kostbare am Leben: das Wunder, hier zu sein.
Jeder ist allerdings für sich unterwegs und behandelt die Anderen je nach Situation wie Luft, wie Objekte oder gar wie Hindernisse auf ihrem Weg zur Erfüllung. Der Egoismus ist unser schlimmster Feind. — Eine Liebe, ein Herz: Lasst uns zusammenkommen und uns wohlfühlen. Das klingt wie eine Neuauflage der Hippie-Bewegung, die in den 1960-er Jahren, aus den USA und England kommend, sich eine Welt voller Liebe erträumte, doch diese Bewegung ist zeitlos und fing schon vor 2000 Jahren im Heiligen Land an. Dieser Traum wird immer weitergeträumt.
Ich betrachte mich immer noch als ein (älteres) »Blumenkind« und will euch den Song One Love präsentieren, der unter dem Motto Playing For Change im Februar 2009 aufgenommen wurde und seither viele followers gefunden hat. 64 Millionen Mal wurde er auf Youtube abgerufen, und 16.000 Kommentare liegen vor. Einfach großartig! Zu Beginn sehen wir das Antlitz des jamaikanischen Reggae-Musikers Bob Marley (1934-1981), als wäre er Jesus, und dann spielt Roberto Luti in Livorno die ersten Gitarrenakkorde, bevor Menyatso Nathole aus Südafrika übernimmt und Manu Chao in Paris weiterspielen lässt, und Musiker und Sängerinnen aus dem Kongo, aus Indien und Israel sind dabei: eine Kooperation unter dem Dach der Einen Liebe. Unten der Beginn des Texts, da muss man einfach mitsingen!
One love, one heart
Let’s get together and feel all right
Hear the children crying (One love)
Hear the children crying (One heart)
Sayin‘, »Give thanks and praise to the Lord and I will feel all right.«
Sayin‘, »Let’s get together and feel all right.«
Whoa, whoa, whoa, whoa
Let them all pass all their dirty remarks (One love)
There is one question I’d really love to ask (One heart)
Is there a place for the hopeless sinner
Who has hurt all mankind just to save his own?
Believe me