Das Herz

Diesmal entdeckte ich drei schöne Fotos mit Herzen, und dann wusste ich auch, was dazu gehört: Aussagen von frühen orientalischen Philosophen aus dem Buch The Tao of Islam von Sachiko Murata. Körper, Geist und Seele sind uns ja vertraut, aber wo gehört das Herz hin? Lassen wir uns dazu etwas sagen.

Ghasali aus dem 13. Jahrhundert definiert das Herz als die Essenz des menschlichen Wesens, den Geist als die Quelle der Wahrnehmung und des Anwesendseins, die Seele als das menschliche Selbst. Sohrawardi, der 1191 starb, sieht die Seele im Körper, das Herz im Geiste. Kashani sagt, die Frau des Herzens sei die Seele; Adam: Herz, Eva: Seele. 

Aus dem Buch zum Five-Cities-Project von Gabriele Juvan

 Mustamli Bukhari schreibt: »Wir wissen, dass der Geist leuchtend ist, himmlisch, Thron-artig, hoch und erhaben. Wir wissen, dass die Seele irdisch ist, niedrig, dunkel und satanisch. Und wir wissen, dass das Herz sich zwischen beiden hin- und herbewegt.«

An einem Brunnen in Zürich

Noch einmal: Die Seele ist weder Ost noch West, sondern schwebt zwischen beiden. Der Geist ist der Osten (das aufkeimende Licht, ex oriente lux), der Körper der Westen (der Schleier). »Das ganze Drama der menschlichen Existenz, auf das der Koran sich bezieht, spielt sich im Verhältnis der beiden Kräfte ab. Das Herz ist dazwischen.«

Stukk an der Decke unseres Häuschens in St. Gallen

 

 

Dieser Eintrag wurde am Freitag, den 2. August 2013 um 00:51 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Mystik zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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