Das Veloziped

Veloziped hieß das Fahrrad früher, lateinisch für »schneller Fuß«. Wie der Name eines Indianerhäuptlings. In der Schweiz ist das Rad ein Velo, betont auf der ersten Silbe. Mein Fahrrad-Oldtimer-Verein hat ein Buch herausgebracht, und vorgestern wurde es vorgestellt: in Heiden oberhalb des Bodensees. 

Die wichtigsten Informationen stehen ja schon in meinem Artikel vom 14. März, über unsere Jahreshauptversammlung (Neue Räume für alte Räder). Nun waren wir im »Haus zur Stickerei« in der Nähe von Heiden, waren 60 Teilnehmer, die sich oben in der holzgetäfelten Stube drängten, François Cauderay hielt wieder eine schöne und kurze Rede, doch statt Alphorn hörten wir Hans Sturzenegger am Hackbrett. 

 

Das Buch heißt Das Velo – die Erfolgsgeschichte der Fortbewegung, François hat die Texte geschrieben und Fritz Heinze aus Steinach die perfekten Fotos gemacht. Von Roland Inauen, Leiter des Museums Appenzell, stammte das Vorwort, und er sagte auch ein paar Sätze – dass man etwa eine Art Katalog des Museums schon vor 15 Jahren vermisst hätte, und, siehe da!, hier sei das Buch. Drei Jahre wurde daran gearbeitet. Gut Ding will Weile haben. Denn da kann man nicht bei Wikipedia nachschauen; man muss herumtelefonieren, um zu erfahren, ob es eine Firma noch gibt oder wie überhaupt sie geendet hat. (Bild: François.) 

Schwierigkeiten beim Transport

Das Buch ist ein schönes Querformat, auf der linken Seite ist groß je ein Fahrrad abgebildet (das älteste ist von 1869), rechts sind Details zu sehen mit dem Text, der das Rad und die Firma vorstellt, die es hergestellt hat. 28 Räder aus den Jahren 1869 bis 1965 werden vorgestellt: die schönsten der Sammlung. Fritz Heinze schenkte dann unserem François noch ein extra Buch mit Fotos über »the Making of«, und diese Schnappschüsse sehen wir hier, und das erinnert an den wunderbaren Film von und mit Jacques Tati, wo er den radelnden Briefträger spielt (Jour de fête heißt er). Der andere Held auf den Fotos ist Dani Bartholdy, der derzeitige Präsident.

 

Ich weiß, ein Thema für Spezialisten. Ich bin kein großer Technik-Kenner, aber ich liebe das Fahrrad, und etwas über seine Geschichte zu wissen, schadet nicht. Natürlich ist das Buch mit 50 Franken ganz schön teuer, aber der Verein will auch etwas Geld in die Kassen kriegen.

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