Psizilien

Auch unterwegs passieren mitunter lustige Sachen, die man unter Psi ablegen könnte, aber ein Etikett müssen wir ja nicht haben. Wir müssen nur immer aufmerksam sein, um die wunderlichen Dinge im Alltag zu bemerken – denn Magie ist überall.

Es fing damit an, dass ich natürlich an meinen verstorbenen Vster dachte und mir Hilfe auf der langen Reise versprach. Im Zug nach Mailand stand eine junge Schweizerin mit Kleinkind vor der Brust herum, neben mir war ein Platz frei, und ich bot ihn ihr an. Die kleine Anaïs war dann auch genau am Geburtstag meines Vaters geboren, am 20. Januar 2014.

Nach der Konferenz wollte ich eine Kirche besuchen, die Verwaltung meines früheren Viertels, eine Straße mit einem Institut, ein Museum, eine Gesundheitsbehörde und Romano. Wundersamerweise passte alles zusammen: Die Verwaltung lag direkt neben der Kirche, die andere Behörde ein paar Schritte von Romanos Wohnung entfernt, die Straße kurz vor dem Museum, unglaublich.

Dann wollte ich irgendwo ein Armband für die Uhr meines Vaters kaufen, die mich lose begleitete, und die Fahrt nach Sizilien war noch ungeklärt. Buchhändler Angelo beschrieb mir in Civitavecchia eine Wäscherei für meine schmutzigen Kleider, und die suchte ich auf. Ein Tamile sagte mir, ja, es gebe Fähren von dort nach Sizilien … und da sah ich es: Links neben der Wäscherei arbeitete ein Uhrmacher, dessen Geschäft Bodega die cinturini hieß, also ein Spezialist für Uhrenarmbänder. Rechts neben der Wäscherei war ein Reisebüro, ich fragte und buchte für 65 Euro die Überfahrt von Civitavecchia.

Auf Sizilien schließlich diese Brucker (Menschen aus Fürstenfeldbruck, wo ich zehn Jahre zur Schule gegangen bin), die mich an meine Jugendzeit erinnerten, und die Münchner, andere (ausgenommen Sizilianer) traf ich nicht, und besonders fand ich das schon.

 

Und dann meldete sich meine langjährige Gefährtin Giovanna wieder telefonisch, nach 4 Wochen Pause bedingt durch eine Auseinandersetzung. Sie rief genau in den 5 Minuten an, in denen ich mich auf der Rückfahrt wiederum im Purgatorio aufhielt, im Fegefeuer. Ein Zufall war das auch nicht.

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