Uniform und Eigensinn

Die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg liefert mit ihrer Ausstellung Uniform und Eigensinn ihren Beitrag zur Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs, der vor 100 Jahren begann. Das Museum, das sich der Kunst von Psychiatriepatienten widmet, eröffnet die Ausstellung heute Abend mit der Vernissage. Sie dauert bis 2. Februar 2015.

Anhand von 150 Werken sieht man, wie es in der Erläuterung des Museums heißt, dass die »Irrenkunst« durchaus widerspiegelte, was die sogenannte Zivilgesellschaft draußen beschäftigte. Gegliedert ist die Ausstellung in die Komplexe Militarisierte Gesellschaft, militärische Träume, Krieg und Frieden. Achtung vor Uniform und Orden zeigt sich, Männer bilden sich respektgebietend ab (etwa Jakob Mohr in seinem Selbstporträt als Kaiser), und viele Insassen fanden es – wie viele »draußen« – traurig, nicht dabeisein zu können. Schlachtendarstellungen fehlen nicht, und nach dem Krieg wurde sogar der Friede von Versailles thematisiert. Der Tod blieb allgegenwärtig. Das Museum, über das ich schon oft geschrieben habe (zuletzt hier), befindet sich in der Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg, Voßstraße 5. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, am Mittwoch bis 20 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. (Illustration: Münchner Kriegsblätter von Bruno Goldschmitt, Library of Congress, Washington D. C.)

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