Die Ape auf dem Land
Ape ist italienisch und heißt Biene, hatte ich erklärt, als ich den Ape-Doc aus Duisburg vorstellte, den ich auf dem Camping von Viareggio getroggen hatte. Das war genau vor zwei Jahren, darum heute (hier herrscht Ordnung!) eine kleine Bildergalerie mit fünf Apes hier vom Land.
Die Informationen über das knatternde Fahrzeug stehen in dem früheren Artikel, die kann ich mir sparen. Auch hier im Markgräflerland südlich von Freiburg gibt es sie; man muss die Biene ja als ein Kultfahrzeug bezeichnen mit unverwechselbarem Auftreten und Lärm. Ein selbstständiger Bauer sagte auf dem Dorfmarkt: »Wenn ich einsteige und losfahre, ist das schon wie Urlaub.« Denn die Ape identifiziert man mit Italien.
Aber so selbstverständlich ist der Umgang nicht dem kleinen Liebling nicht wie in Italien, wo er eine Arbeitsbiene ist und eifrig genutzt wird. Braucht ja kaum Benzin. Hierzulande achtet man auf sein Ansehen, und es verlangt Mut, sich in der Ape zu zeigen, hineingequetscht, und den nicht unansehnlichen Lärm zu verbreiten. Da hört bei manchen dann der Humor auf.
Statt gefahren zu werden, stehen die meisten Apes als Werbeträger darum bloß herum. Ist eigentlich nicht der Sinn der Sache: Fahrzeuge und auch Fahrräder sollen fahren und nicht stehen, aber die Ape ist eben so putzig und niedlich und drollig, darum stellt man sie wohin und beklebt sie und nutzt sie als Litfasssäule. In den Vorgarten stellt sie keiner, das trauen sie sich nicht.
Immerhin: Sie ist präsent, die Ape. Doch wie gerne würde man von Zeit zu Zeit ihr Knattern hören und nicht die ewigen Motorsägen, Rasenmäher und Laubbläser!
Und dann traf ich in Müllheim noch Peter, der mit seiner Ape auch schon über die Alpen fuhr und erzählte, dass die Schweizer Autofahrer sich besonders aggressiv gebärdet hätten. Sie wollten aus Angst vor Strafe nicht zum Überholen durchgezogene Linien überqueren und ließen ihre Wut/Ohnmacht die Ape-Insassen spüren. Das Ding unten ist ein seltener Diesel, ein Einzylinder, und braucht drei Liter Sprit auf 100 Kilometer. Als Kontrast dazu sollte man so einen riesenhaften Geländewagen sehen, der womöglich 30 Liter braucht.