Homöopathie und Covid-19

Die Ärzte halten nichts, aber auch gar nichts von der Homöopathie. Alles Humbug, denken sie, und der deutsche Gesundheitsminister als deren ausführender Arm plante schon Erschwernisse für die Homöopathen, als ihn die Corona-Krise ablenkte und ihm alles abverlangte. Ein Autor im neuen Naturheilkunde-Journal (März 2021, Kulmbach) meint jedoch: Ja, homöopathische Substanzen helfen gegen die Symptome der vom Virus bedingten Krankheit.    

Die Homöopathie heilt mit dem Ähnlichen, während die Schulmedizin Gegenmittel verabreicht, weshalb sie auch Allopathie heißt (allo, griechisch: das Andere). Wenn man impft, spritzt man dem Körper meist die krankmachende Subtanz in abgeschwächter Dosis ein. Impfen ist so etwas wie Homöopathie, oder nicht? Der Körper reagiert auf den Eindringling und bildet Antikörper gegen ihn.

Samuel Hahnemann aus Meißen (1755-1843) legte 1810 sein Organon vor, das mehrere Auflagen und Verbesserungen erlebte und noch heute als die Bibel der Homöopathie gilt. Der Arzt katalogisierte Muster von Symptomen und fand durch Selbstversuche und Versuche an anderen pflanzliche  Mittel dagegen, die er in äußerst verdünnter Fom anwandte (wenngleich zu Kügelchen gepresst), bis eigentlich nur noch die Information, in Wasser aufgelöst, vorhanden sein konnte. Das schont den Kranken, führt aber zu dem Vorwurf, dass die Homöopathie mit dem Nichts arbeite.

Dr. Jens Wurster ist homöopathioscher Arzt in seiner Praxis in Minusio (Ortsteil von Locarno, im Kanton Tessin). Er erläutert in dem Beitrag, der so lautet wie der manipogo-Titel:

Als homöopathischer Arzt versucht man immer, die Symptome eines Patienten genau zu analysieren. Anhand dieser Symptomenkonstellation wird dann das passende homöopathische Mittel verschrieben — egal, um welchen Erreger es sich handelt.

Wurster führt in seinem Artikel aus, dass viele seiner 70 Covid-Patienten auf das Präparat Bryonia ansprachen. Es half bei Gliederschmerzen, Fieber und beginnenden Atembeschwerden. Phosphorus brachte Abhilfe bei quälendem Husten und Heiserkeit, Arsenicum album bei Ängsten, Frösteln und Durchfall. In 80 Prozent der Fälle habe Bryonia geholfen, und Vitamingaben brachten zusätzlich Erleichterung.Auch in anderen Ländern, etwa in Indien, konnte Bryonia helfen, allerdings endet dort der Eingriff der Homöopathen, wenn der Nachweis von Covid vorliegt. Dann nämlich handelt es sich um eine offizielle Infektionskrankheit, die nach dem Protokoll behandelt wird: also mit antiviralen Mitteln.

Eine homöopathische Behandlung von Covid-19 könne »sinnvoll und erfolgversprechend« sein, schreibt Dr. Wurster.

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