Im nächsten Leben weitermachen

Da gab es eine Stelle über Cassirer, die mich nicht losließ: Das ist die, wo Gawronsky ihn mit Goethe vergleicht und meint, sogar Ähnlichkeiten im Gesicht zu erkennen. Ich suchte die Seite Reincarnation Research heraus, die solche Fälle behandelt, um Cassirers Fall ein wenig zu erhärten, — auch wenn es da etwas sehr populär zugeht. Doch wir wollen nicht gleich abwinken. 

Dimitry Gawronski hat sich sicher nichts dabei gedacht, als er schrieb:

OIP.C3g48vRtW9Zo2uYqIDxaAAHaI9Zeitlebens stand Cassirer im Bann der genialen Persönlichkeit Goethes, der Ursprünglichkeit, Tiefe und Vielseitigkeit seiner geistigen Schöpferkraft. Frucht seiner Goethe-Studien sind zahlreiche Spezialabhandlungen. … Alle Menschen, die Cassirer persönlich kannten, versicherten, dass seine Gesichtszüge sie an Goethe erinnerten; die geistige Ähnlichkeit zwischen beiden ist aber noch verblüffender: dieselbe Weite des geistigen Gesichtskreises; dieselbe Art, alles Geschehen in großen historischen Zusammenhängen und jede Einzeltatsache als Glied einer unendlichen Seinskette zu sehen.

Goethe lebte von 1749 bis 1832, Cassirer von 1874 bis 1945. War er eine Reinkarnation Goethes? Sicher wäre es zu einfach, das zu behaupten. Aber irgendwie ist Goethes Geist in Cassirer geflossen, der das Werk des Vorgängers interpretierte und vielleicht fortsetzte.

Das behauptet Walter Semkiw, ein Arzt, der die Seite Reincarnation Research verantwortet und seit 1995 über Reinkarnation forscht. Er meint, dass ernst-mach-kip-thorne-reincarnation-8fachliche Interessen auch im nächsten Leben erhalten bleiben und Ähnlichkeiten der Gesichtszüge festzustellen sind. Er benutzt eine spezielle Software, um Gesichter vergleichen zu können. Auf seiner Seite schildert er den Fall von Kip Thorne, einem 1940 geborenen US-Physikers, der Schüler von John Archibald Wheeler war und Bedeutendes zur Astrophysik geschrieben hat.

Semkiw ist der Ansicht, Thorne sei die Reinkarnation des österreichischen Physikers Ernst Mach, der 1838 geboren wurde und 1916 in Wien starb. Er beschäftigte sich mit der Geschwindigkeit bei Raumreisen (ihm zu Ehren heißt es Mach 3 oder Mach 4), und man könnte sagen, Kip Thorne habe seine Arbeit fortgeführt. Thorne beriet den Regisseur des Films Interstellar und befasste sich mit schwarzen Löchern und Gravitationswellen. Bei einer Séance mit dem Medium Ryerson, erzählt Semkiw, habe ein Geistwesen namens Ahtun Re bestätigt, dass Thorne die Reinkarnation von Mach sei.

Ein Medium sagte einmal, wir träten etwa 50 bis 75 Jahre nach unserem Tod wieder in ein neues Leben ein, aber das ist natürlich nur ein Richtwert. Beim Paar Goethe/Cassirer hätten wir 42 Jahre von Tod bis zu Geburt, bei Mach/Thorne nur 24. Ich erinnere  mich noch, dass das englische Medium Gaye Muir (ich kannte sie und war bei ihren Séancen) sagte, die Holocaust-Opfer hätten sich meist recht schnell wieder inkarniert. Bei den Fällen von Ian Stevenson und Erlendur Haraldsson in Indien verging manchmal nur ein Jahr, bis jemand — oft im Dorf nebenan — wieder auftrat, und diese Fälle können als bestätigt gelten.

Gebelein hat in seinem Alchemie-Buch auch etwas dazu zu sagen.

Während die Reinkarnation die Möglichkeit der Weiterentwicklung oder die Korrektur von Verhalten durch ein erneutes Leben auf der Erde — oder eventuell auch an anderer Stelle im Weltraum — bietet, ist die christliche Vorstellung sehr radikal. Wir haben nur einmal die Chance des Lebens. (…) Theorien der Reinkarnation entsprechen einem zyklischen Weltverständnis bzw. einem einer spiralförmigen Entwicklung, während die christliche Weltauffassung linear auf ein Ziel, das Jüngste Gericht, hin orientiert ist.  

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