Das Manipogo-Festival

Vielleicht wissen noch nicht alle meiner geschätzten vielköpfigen Abonnenten (aktuelle Zahl: 881), dass manipogo der Name eines Fabeltiers im Lake Manitoba in Kanada ist, das in meinem Geburtsjahr seinen Namen erhielt. Es ist so etwas wie das schottische Loch-Ness-Monster und immerhin so berühmt, dass die Gemeinde St. Laurent am See seit dem Jahr 2001 jedes Jahr ein Manipogo-Festival veranstaltet, das heute beginnt und bis zum 10. März dauert.  

Ein paar Musikgruppen treten auf, Oh My Darling (schönes Line-up!), Back40 und Coulée, wie man auf der Seite hier sieht. Die offizielle Eröffnung ist erst Samstag Mittag, und an dem Tag gibt es auch viel Musik. Dann noch: ein Hockey-Turnier, viel Fischen und Spiele für Kinder. Sicher treten auch ein paar Masken auf, die zeigen, wie Manipogo aussehen könnte. Die Gemeinde St. Laurent spricht zum Teil englisch, zum Teil französisch. Ost-Kanada. Feiert, hieß es 2012, aber stört bitte Manipogo nicht! (Foto: Drache in Schwerin, am Seeufer)

Interessant, dass der Lake Manitoba nur maximal 7 Meter tief ist, während der Bodensee mit 254 Metern aufwarten kann. Ich würde ein Seemonster eher im Bodensee vermuten, da kann es tiefer tauchen und findet vielleicht mehr Nahrung. Na gut, einmal fliege ich nach Kanada und nehme am Festival teil, wenn mein Blog noch bekannter ist und 10000 Leser und Leserinnen hat.  (Foto vom Fest  2012: http://joiedevivremanitoba.com)  

Am Ufer des Manitoba-Sees lebten früher die Indianer vom Stamm der Assiniboins sowie die Creek, und diese nannten ihn manitou-wapow, die Ojibwa manidoobaa, was beides, weil der See so lang ist, »die Straße des Manitou« bedeutet, des Großen Geistes. Das ist darum schön, weil ich kurze Zeit überlegt hatte, meinen Blog Manitu zu nennen. Mich nannte man früher Mani, manche tun das heute noch, und mit Mani-tu würde ich mich ansprechen: das Göttliche in mir. Ich sage nicht, dass ich Gott bin, aber dass das Große Geheimnis in mir lebt. Ich verkörpere es, wie alle Wesen es verkörpern.  

Der Ex-Papst würde das für anmaßend und blasphemisch halten, es ist im Grunde eine Abschwächung des Gedanken von Baruch Spinoza (1632-1677): Alles, was ist, ist Gott. Darum hat die katholische Kirche seine Werke auf den Index gesetzt. Man muss noch hinzufügen, dass die englischen Einwanderer den Indianer-Ausdruck kurzerhand mit »Großer Geist« übersetzten, der doch nur »Großes Geheimnis« lautete.

Die Mandäer sprachen vom Unendlichen Licht, das Ahura Mazda war, und das ist angemessen. Ein Gott, der angeblich zu uns spricht und uns zusieht und zur Empörung vieler Ungerechtigkeit zulässt, ist eine primitive Vorstellung, und meiner Meinung nach haben die »Primitiven«, wie Europäer sie gern nannten, mehr davon verstanden.

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