TestpilotInnen (28): Jane Thompson

Ich gebe zu: Nach einiger Zeit sind diese Todeserfahrungen nicht mehr originell. Doch wir dürfen uns nicht an sie gewöhnen. Sie sind ein Wunder und ein Vorgeschmack dessen, was uns dereinst erwartet. Und es gibt immer neue Details, die unser Bild vervollständigen. Jane Thompson wurde von Alan Chapman für dessen Kanal Shaman Oaks interviewt über ihr Erlebnis; Victor Zammit brachte das Interview auf seinem freitäglichen Newsletter. 

Es war am 22. August 2008, und Janes Nieren funktionierten nicht mehr: Statt den Körper zu entgiften, vergifteten sie ihn. Die junge Frau, gerade 34 Jahre alt geworden, kam ins Krankenhaus und erzählte:

Überall hatte ich Schmerzen. Doch plötzlich gingen sie mich nichts mehr an. Ich fühlte mich ganz friedlich. Dann war ich draußen aus meinem Körper. Kein Schmerz. Ich hing oben an der Decke. Ich checkte sozusagen aus. 

Mexico 041Das Krankenhaus lag unter ihr, und das wusste sie einfach. Da unten zischten Lichtfunken, die »Orbs«, durcheinander, in chaotischer Manier. Sie waren allesamt verbunden durch eine Art Spinnweben.

Ich sah also Seelen. Alle liefen sie wie verrückt umher in dem Krankenhaus, aber alle waren sie untereinander verbunden. Dann war ich draußen im All. Nach einem Moment des Unwohlseins war ich im Tunnel. Es war ein schwarzer Tunnel, und ich glitt schnell hindurch wie bei einer Fahrt mit der Achterbahn. Das hat sich gut angefühlt.

thumbnailCAPBOC85Und als nächstes ging es hinein in das strahlende Licht. Es gibt keine Worte, das zu beschreiben. Ich wurde einfach geliebt, so wie ich war. Die Temperatur war perfekt. Löcher wurden gefüllt, Wunden geheilt. Es fühlte sich an, als wäre ich wieder ganz.

Dann sagte eine Stimme: »Du musst zurück!« Es war wie ein Blitzschlag. Ich schüttelte den Kopf, auch wenn ich irgendwie keinen Körper hatte. Eine Menge hatte sich in der Nähe versammelt. Und ich war wieder in meinem Körper.

Alan Chapman fragte nach dem Lebensrückblick. Den habe sie nicht gehabt, meinte Jane Thompson. Sie sei immer ein schuldbeladenes Geschöpf gewesen, sie habe nur geliebt werden wollen; das hatte sie gebraucht. Die Erfahrung jedenfalls, diese Transformation, veränderte bei ihr alles. Doch sie ging mit der Bewegung mit. Vorher war sie gut im Geschäft gewesen als Immobilienagentin — danach bildete sie sich (wie viele) als Heilerin aus. Ihre Beziehungen zu Freunden veränderten sich.

Wie real das Erlebnis außerhalb des Körpers gewesen sei? Jane Thompson:

Es war realer als dieses Gespräch mit Ihnen.

Man müsse viele Nachwirkungen in sein Leben integrieren. Vor Jane Thompson gingen automatische Türen nicht mehr auf, und alle Uhren, die sie anfasst, gingen kaputt.

Victor Zammit zählte ein paar Punkte aus einer Studie auf, die auf Menschen nach einer Todeserfahrung (oder einer Nahtod-Erfahrung) zutreffen: 75 Prozent suchen sich eine andere Tätigkeit, bei der sie helfen können; die meisten leben fortan gesünder; 50 Prozent haben Probleme in ihren bisherigen Beziehungen. —

Und jetzt muss ich unbedingt noch das Bild eines Cafés in Freiburg bringen, Einsteinstraße. Da sollte ich mal wieder hingehen. Ob’s die noch gibt, die Kneipe?

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Ψ Ψ Ψ

Eine Transformation (Umwandlung) erlebte auch Ursula Embacher, die Franz Dschulnigg im Januar für seinen Kanal Empirische Jenseitsforschung interviewte. Plötzlich saß da auf ihrer Terrasse ein Mann neben ihr, den ihr Ehemann nicht wahrnahm. Zuweilen sah sie Geister oder wusste um Krankheiten von Menschen. Frau Embacher war Pharmareferentin gewesen, und als sie die Arbeit aufgab, blieben die Phänomene 24 Stunden lang, etwa wie bei Joël P. Da waren 3 Stimmen, die manchmal alle auf sie einredeten. Doch es sei »keinen Moment eine Bürde« gewesen: »Es macht eine Vielfalt«, lachte sie. Sie schloss einen Vertrag mit der anderen Welt: Ich lasse euch machen, ihr schirmt mich vor unerwünschten Geistern ab. Auch Ursula Embacher wurde Heilerin, weil sich das so ergab, und erzielte frappierende Erfolge.

Ihr Todeserlebnis trug sich am 29. März 2012 zu. Herzstillstand in der Wohnung; zum Glück kam ihr Mann zufällig noch einmal zurück. Sie erzählte davon, sie sei in einem »Raum voller Licht« gewesen, wie »mitten in der Sonne«. Sie war so zufrieden, wie in sich ruhend. Und »der Raum war plötzlich grenzenlos, und ich — mitten drin.«

Ursula Embacher sagte noch, ihr verstorbener Vater sei oft bei ihr, auch ihr kleiner Sohn.

Das hat mein Weltbild so verändert, dass wir nie unbegleitet sind. Ja, jeder ist begleitet.  

 

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