In dem Buch Psi-Heilung von 1975 schrieb Alfred Stelter hauptsächlich über die philippinischen »Logurgen« (ich glaube, so nennt man sie), die Operationen mit bloßen Händen und ohne Narkose in wenigen Minuten abschlossen. Das sorgte damals für nicht wenig Aufregung, aber heute hört man nichts mehr von ihnen. Ein Rückblick.

Noch 1991 bei den Basler Psi-Tagen war ein Film über eine derartige Operation zu sehen (ich war dabei und hab‘ hingeschaut), und man hätte sogar einer beiwohnen können. Der unvergessliche Luci Werthmüller war einige Male auf den Philippinen und hat auch über die dortigen Heiler gesprochen. Das deutet daraufhin, dass es sie noch in unseren Tagen gibt. (Das Bild links zeigt allerdings einen brasilianischen Geistheiler, der die Hand nur auflegt. Fotograf: André Cypriano, Creative Commons CC BY-NC-ND license)

Vor 50 Jahren war das neu. Alfred Stelter erwähnte Zé Arigo, Tony Agpaoa und Juan Blance. Der Erstgenannte war Brasilianer und lebte von 1921 bis 1971; ein Autounfall kostete ihn das Leben, und 30.000 Menschen folgten seinem Trauerzug. Stelter schrieb:

Gut beglaubigte Berichte von Wissenschaftlern und Patienten besagen übereinstimmend, dass Arigo schwere Operationen der verschiedensten Art bei vollem Bewusstsein (des Patienten) und mit primitivsten Werkzeugen ausgeführt hat, meist nur mit einem Küchen- oder Taschenmesser, einer Schere und ein paar Klammern. Es floss bei seinen Operationen kein oder kaum Blut, und die Schnittwunden schlossen sich durch Auflegen der Hände sofort. Nur eine dünne rosarote Narbe blieb auf der Haut zurück. Er entfernte auf diese unglaubliche Weise Tumore und andere Krankheitsherde. 

Zé Arigo behauptete, durch ihn operiere der deutsche Arzt Adolf Fritz, der in München zur Welt gekommen und 1918 in Estland gestorben sein soll. Arigo war immer in Trance; seine Hand wurde geführt. Ob Doktor Fritz jemals existierte, weiß man nicht; dass man keine Belege fand, muss jedoch nichts bedeuten. Nach Arigos Tod übernahmen (laut Wikipedia) die Brüder Oscar und Edivaldo Wilde den medizinischen Geist. Beide starben bei Autounfällen, und Edson Queiroz, der deren Erbe antrat, wurde von einem Mann erstochen. Irgendwie bringt einem Dr. Fritz kein Glück.

Der Autor von Psi-Heilung schreibt auf fast 200 Seiten über Tony Agpaoa, den Philippiner, der ebenfalls Tausenden Menschen half: meist Armen, die kein Geld für den Arzt hatten. Er diagnostizierte korrekt und operierte dann, wenn es ihm gestattet war. Anscheinend schloss er aus der Farbe der Aura des Patienten, ob es gelingen würde. Auf unbekannte Weise gelang es Agpaoa, die Haut zu öffnen, ohne einen Schnitt zu tun — mit bloßen Händen —, und die Haut schloss sich auch wieder. Er holte Gewebestücke heraus und heilte Augenleiden. Nicht immer war er erfolgreich, aber sehr oft.

Alfred Stelter gab alles, um die Kritik und den Verdacht der Presse zu entkräften. Ein deutsches Filmteam war dabei, begleitet von Journalisten des Stern in Hamburg, die natürlich alles taten, den Heiler als Trickbetrüger darzustellen. Und deutsche Journalisten, die niemals auf den Philippinen waren, stimmten in den Chor mit ein; der Journalismus war immer eine kompakte Masse und einig in dem Ziel, alles Paranormale zu ignorieren oder zu zerstören. Die englischsprachige Wikipedia hat für Agpaoa, der leider 1982 mit 42 Jahren starb, nur 6 Zeilen übrig, von denen ihn 2 diffamieren.

Die Operateure mit bloßen Händen auf den Philippinen — ein faszinierendes Phänomen, das jeden interessieren müsste, der daran interessiert ist, mehr über die Welt und unsere Spezies zu erfahren. Der massive Versuch, das Phänomen zu entzaubern, zeigt die Denkweise der repressiven westlichen Wissenschaft, die ablehnt, was nicht in ihr Programm passt. Was hätte man davon lernen können! (Nichts, was die Gerätemedizin unterstützte.) Professor Hans Bender äußerte sich 1971 auch zurückhaltend und eher skeptisch; er scheute das Risiko.

Schauen wir uns den Film an, den Werner Schiebeler damals gedreht hat, 9 Minuten auf Youtube.

Gefunden habe ich noch den Artikel Geistheilen auf den Philippinen von Gert Chesi.

Dieser Eintrag wurde am Samstag, den 5. August 2023 um 00:27 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Medizin zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.