Porto Verde

Dann war es doch grau geworden, nach einem strahlenden Vormittag. Eine Frau kam vorbei und prophezeite für die nächsten zehn Tage nur »acqua«, Regenfälle also, und wie ich diese Unheilspropheten hasse, denn wir wissen, das Wetter ist kein Schicksal, und sogar die professionellen Propheten, die Meteorologen, irren sich zuweilen. Schreibe ich also über Porto Verde, das ist der Hafen in der Nähe, den sie mit sieben zehnstöckigen Hochhäusern umgeben haben. Da ist nun, Anfang Mai, wenig los.

Hier der Blick von meinem VIP-Apartment (steht draußen: VIP, Very Important Persons) auf die Hochhäuser in der Ferne, auch wenn es gar nicht so fern ist: zehn Minuten zu Fuß.

Hübsch ist unten dieser weißblaue Rundturm, dahinter fängt nach einem Kanal das Meer an. Der ganze Hafen ist voll mit Schiffen, und alle sind sie irgendwie blau und weiß, und ein stolzer Yacht-Besitzer schrubbte seine weißen Lederbehänge, die wirklich blendend weiß sein müssen, damit es eine gute Ausfahrt wird. Blütenweiß!

Ich bin noch in der Anlage spazierengegangen, und als ich beim Karussell vorbeikam, erklang gerade Musik, die ich aus Filmen von Federico Fellini kenne, wie hieß gleich der Komponist? Piovano oder so ähnlich. Fellini ist in Rimini geboren, von hier zehn Kilometer nach Westen, und in seinen Filmen kehrt er immer wieder in seine Heimatstadt zurück. Der Flughafen ist nach ihm benannt worden. Ob ihm das gefiele?

Hier unten ein Blick in eine Gasse. Die ganze Anlage ist schon etwas angejahrt. Solange die Wände auch blütenweiß sind, sieht das schick aus, aber wenn sich der Grauschleier darüber legt, spürt man auch hier, in der Zeitlosigkeit am Meer, die Vergänglichkeit.

Vor den Hochhäusern arbeitet man. Es wird mal schnell eine Strandbar errichtet, ein paar Säulen, ein paar Wände, drübergestrichen und fertig. Zu genau hinschauen darf man nicht, es ist eben ein Illusion, diese Plastikwelt im Sommer am Strand.

Ein Kommentar zu “Porto Verde”

  1. Renate Frank

    hallo mani? du musst es sein? oder?
    seit ich angefangen habe zu meditieren fallen mir immer wieder namen von früher ein. und da habe ich dich mal im netz gesucht.
    würde mich freuen von dir zu hören.
    wenn du schauen willst was ich so mache, kuckst du: renatefrank.de
    herzliche grüße von einer stimme aus der vergangenheit
    renate