TestpilotInnen (45): Hans-Ruedi Widmer

Hans-Ruedi Widmer, der Anfang Oktober auf Franz Dschulniggs Kanal »Empirische Jenseitsforschung« von seiner Nahtod-Erfahrung erzählte, hat dabei eine ganze Menge erlebt, und das war spannender als ein Krimi! Vor allem klang es anders als bei den »üblichen« Geschichten dieser Art, und man kann nur raten: Schaut es euch an, wenn ihr 55 Minuten Zeit erübrigen könnt! 

Es war 1990. Widmer hatte seine Schreinerei ausgebaut und Leute eingestellt, und jetzt war er unter Druck. Aufträge kamen herein, es war kaum zu bewältigen, und eines Abends legte er sich erschöpft zu Bett, und sein Körper wurde von unten her kalt. Die Kälte kroch ihm bis ans Herz. Dann sah er sich plötzlich von oben dort liegen und nahm auch den Silberfaden wahr, der seinen »Geist« mit dem Körper verband.

Als nächstes wurde es seltsam und irgendwie höllisch. Menschen mit einem Führer kamen auf ihn zu und fragten ihn, ob er nicht vielleicht Anwalt oder Arzt werden wollte. Hans-Ruedi jedoch wollte nichts Neues, er hatte genug! Eine weitere Gruppe schlug ihm vor, Psychologe zu werden oder Pfarrer; nichts da! In seiner Not bat er: »Jesus, hilf mir! Herr, dein Wille geschehe!« Es half. Eine Stimme sprach durch ihn: »Wisst ihr nicht, dass irdische Güter vergänglich sind und das Gottesreich im Himmel ist!« Wolken zogen auf, Blitze zuckten, die Gesichter der Menschen wurden zu Fratzen, und schließlich wurden sie klein und versanken.

Es ging höher. Widmer glitt durch den Tunnel und trat in weißes Licht ein »wie auf einem Gletscher«, war von Liebe umgeben. Ein drei Meter großes Wesen legte ihm die Hand auf die Schulter. Der Verwunderte erzählte:

Ich befand mich in einem Freilichttheater. Viele Menschen spielten ihre Rollen, und jeder spielte sie spontan, aus dem Moment heraus. Wenn jemand allerdings etwas Neues tat, beeinflusste das auch die anderen. Jeder musste seine Rolle ständig anpassen.

Der Lebensrückblick. Hans-Ruedi erlebte seine eigene gedankliche Entwicklung mit und auch den Schmerz, den er anderen zugefügt hatte. Es sei kaum auszuhalten gewesen, sagte er. Er habe geheult. Das Wesen meinte voller Verständnis: »Ruedi, schau dir das an. Alle Menschen müssen das.« Und es fragte auf seine Ratlosigkeit hin: »Ruedi, was kann man da machen?« Er wisse es nicht; doch er gab an: »Nicht so.« Das war gut. Das Wesen (ein Engel vielleicht) riet: »Mach es in Zukunft besser.« Er erkannte: »Ich habe meine Lebenszeit nicht dazu benutzt, in Liebe zu wachsen.«

Viele Fragen hatte Hans-Ruedi Widmer. Eine davon lautete: Warum werden so viele Menschen krank? Die Antwort:

Die Menschen müssten nicht krank werden. Sie haben sich eine Lebensaufgabe gestellt, die sie aber nicht immer erfüllen, und manchmal braucht es eine Krankheit, um wieder auf den richtigen Pfad zu kommen. Wenn wir ihn verlassen, leben wir nicht aus uns, sondern werden von anderen gelebt. 

In der Folge sahen er und sein Begleiter die Erde von oben und auf ihr die gesamte Erdbevölkerung, jeder vom anderen durch denselben Abstand getrennt, und alle waren durch ein gigantisches Spinnennetz miteinander verbunden. Wir können doch niemanden töten, das zerstört doch alles, sah der Zeuge — und sich selber damals im Schützenhaus seines Dorfes, einen Schuss abgebend, und alle Tiere erschraken, und es erschraken sogar die Würmer, neben denen das Projektil ins Erdreich trat. Das fühlte Hans-Ruedi Widmer und sagte: »Ich wollte nie mehr einen Schuss abgeben.«

Vor der Rückkehr in den Körper, der sich wieder erholt hatte, wurde ihm gesagt, er solle »davon erzählen gehen« und allen sagen, dass wir nach der Bergpredigt leben sollten. Wir sollten nicht urteilen, denn jedes Urteil sei eine Verurteilung und wirke sich karmisch aus. Nicht nur Taten und Worte, sondern auch Gedanken schädigten den Mitmenschen.

Wie viele andere fühlte Widmer danach fast körperlich die Gedanken und Gefühle der anderen und sprach davon, es sei bei ihm wie ein »Reset« eines Computers gewesen: eine Neuausrichtung, die er nie vergessen habe. Man riet ihm, seine Schreinerei als Ein-Mann-Betrieb zu führen und in der verbleibenden Zeit von seiner Erfahrung zu erzählen.

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