Musik von nirgendwo

Es gibt das Phänomen einer Musik, die von nirgendwo her zu kommen scheint und einen beglückt: transzendentale Musik, könnte man sagen. Über singenden Sand und Musik in den Bergen hatte ich in in den »Wissenschaftlichen Alpenvereinsheften« 1998 geschrieben, Band 31, über UFOs und Halluzinationen und Phantomgefährten und überirdische Musik. Ich, der Wissenschaftler?!

Der damalige Kulturreferent des (Deutschen und Österreichischen) Alpenvereins in München, der das Heft verantwortete, Walter Welsch, war überrascht, als er mich zum ersten Mal persönlich sah. Ich war ein »strahlender Vierzigjähriger«, wie Nanni Moretti sich in seinem Film Caro Diario ausrufend nannte (1993), und Welsch gab zu, er hätte eher einen 70-jährigen Altgelehrten erwartet. So gründlich war meine Arbeit, die man sich im Volltext herunterladen kann, was ich wärmstens empfehle. UFOs in den Bergen gibt’s auf den Seiten 136-140!

Ich glaube, sie wurde nur realisiert, weil der damalige Kulturreferent selbst beim Abstieg von einem Berg einmal einen Phantomgefährten neben oder hinter sich hatte. Es geht nichts über ein eigenartiges Erlebnis; dann wird man offen für mehr.

Der Amerikaner D. Scott Rogo hat über »außerirdische Musik« das Buch »NAD« geschrieben, ein Wort aus dem Sanskrit, zuweilen auch als NADA (mit stimmlosem a am Ende) bekannt: transzendentale, psychische, astrale oder paranormale Musik. Laut Margot Grey hören elf Prozent der Zeugen von Nahtod-Erfahrungen Musik, und auf dem Sterbebett ist dieses Phänomen auch bekannt. Drei Beispiele aus meiner TestpilotInnen-Serie:

29 Das wilde Denken (Levi-Strauss)Ich sah hinab und sah den kosmischen Masterplan Gottes, und er wirkte wie ein irres vieldimensionales Mandala. Und ich hörte die schönste Musik. Immer noch höre ich sie. (Melissa Denyce)

Unten krachte der Wagen in die Fahrerseite ihres Autos, doch sie war woanders und hörte die Musik der Sphären, die Symphonie der Sterne und sah unvergleichliches Feuerwerk. (Mary Helen Hensley)

Das weiße Licht wurde von einer schönen Melodie begleitet, die mir bei meinen Erinnerungen half. (Eben Alexander)

Reinhold Messner begegnete dieser Zauber auf den Gipfeln:

Öfters schon habe ich in Gipfelnähe sonderbare Töne vernommen: am Hidden Peak und auch am Mount Everest. Töne, die nicht aus mir, sondern aus dem Berg zu kommen schienen.

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1889 suchte H. Carrington Bolton den Golf von Suez auf und stieß auf eine Sandbank des Dschebel Nagous (oder Abu-Suweirah). Sie trägt seit 1810 den Namen Seetzen’s Bell Slope (Seetzens Glockenhang). Der Sand bringt deutliche melodische Töne hervor, wenn er wie weicher Lehm oder Melasse den Abhang hinabfließt. »Die Bewegung wird von einer starken Vibration und einem musikalischen Ton begleitet, der der tiefsten Baßnote einer Orgel mit einem Tremolo am Ende gleicht«, schilderte Bolton.

Zitieren wir noch aus dem Alpenverein-Heft:

r001-003Zwei Berge in Afghanistan, der Reg-i-Ruwan und der Rig-i-Riwan, lassen auch das Phänomen hören: Ersterer bringt zwölfmal im Jahr den hohlen Ton einer Trommel hervor, der zweite schwingende Klänge wie von Telegrafendrähten, die 16 Kilometer weit zu hören sein sollen. In China klingt ein großer Sandhügel im Tuan-Huang-Lu. In den Vereinigten Staaten gibt es einen »singenden Strand« in Manchester (Massachusetts) und daneben noch 73 weitere Orte mit singendem Sand. John F. Lindsay nennt in einem Bulletin der „Geological Society of America“ neben dem Dschebel Nagous und den afghanischen Stellen noch 25 Örtlichkeiten in meist arabischen Ländern, in Südafrika und auf Hawaii. Eine Düne zwischen Timbuktu und der Igidi-Region Marokkos soll wie eine Trompete tönen. Eine andere am Persischen Golf erzeugt Geräusche, die Lindsay mit dem „Überflug von B-29-Bombern“ vergleicht. (9) Die Natur ist verschwenderisch mit verblüffenden Phänomenen.

Das Bild oben links ist von Rolf Hannes, Freiburg, das Foto rechts Mitte von Giovanna Braghetti

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