Friedhof Santa Marinella

Friedhöfe sind kulturgeschichtlich bedeutende Stätten. Und so schaute ich mir auch den von Santa Marinella an 60 Kilometer nordwestlich von Rom, da ich ja den von Civitavecchia 7 Kilometer entfernt bereits vorgestellt hatte. Hässlich sind sie beide, aber die Toten stört es nicht, die sind woanders; Friedhöfe sind Sache der Lebenden.

 Es war ein Sonntag mit bedecktem Himmel und starkem Wind. Da fliegt auch auf dem Friedhof alles fort oder kippt um, was nicht angebunden ist.

  

Zu all dem erklang dann um Punkt zwölf Uhr mittags eine schrille Sirene, die ankündigte, dass man zu verschwinden habe. Um 14.30 Uhr wird dann wieder geöffnet. Das versteht keiner. Draußen machte mir ein junger, unfreundlicher Angestellter klar, dass man nicht fotografieren dürfe. Aber da hatte ich meine Fotos längst gemacht wie das von der Urnenwand, in der noch viel Platz ist.

  

Manche Gräber sind kunstvoll gestaltet. Ein Sonnenaufgang!

 

Eine trauernde Familie hatte für ihren verstorbenen kleinen Sohn ein Mausoleum hingestellt, das auch Gaudí aus Barcelona begeistert hätte, den Schöpfer der Kathedrale Sagrada Familia. 50 Meter weiter standen fünf junge Leute, die sich hinknieten und vor dem Grab eines Mitschülers beteten, der im Februar erst gestorben war. Innen drin im Mausoleum hatte die Familie für ihren Verstorbenen sogar ein Motorrad aufgestellt. –

  

Und dann noch das Grab eines alten Rennradfahrers. Sein Hobby!

Ein Kommentar zu “Friedhof Santa Marinella”

  1. Regina

    Lieber Manfred!

    9 — Do not stand at my grave and weep
    by Mary Elizabeth Frye

    Do not stand at my grave and weep:
    I am not there; I do not sleep.
    I am a thousand winds that blow,
    I am the diamond glints on snow,
    I am the sun on ripened grain,
    I am the gentle autumn rain.
    When you awaken in the morning’s hush
    I am the swift uplifting rush
    Of quiet birds in circling flight.
    I am the soft starshine at night.
    Do not stand at my grave and cry:
    I am not there; I did not die.

    ciao, Regina