Das Erwachen

Kundalini heißt in einem Sanskrit-Wort die Energie, die an der Basis unseres Rückgrats zusammengerollt lauert und in seltenen Fällen hochschießen und den Menschen zu einem Erleuchteten machen kann. Das ist das Erwachen des Bewusstseins: das echte Erwachen, denn jetzt leben wir (wie die meisten) eher in einem Dämmerzustand. Penny Kelly hat ihre Erfahrung beschrieben.

In dem Buch Kundalini Rising (Boulder, 2009) beschreiben viele ihre Erfahrung, die natürlich der von christlichen Mystikerinnen und Mystikern im Mittelalter und der von Yogis und Lamas und Schamanen gleicht. Die meisten hatten ihr samadhi nach jahrelangem Beten und Meditieren; samadhi ist ewig, satori heißt eine Ekstase, die ein Ende hat (Näheres auf Englisch hier).

Die Erleuchtung erreichen zu wollen ist vielleicht falsch; es ist eine Gnade, und manchem wurde sie »einfach so« und völlig überraschend zuteil. Das ist nicht ungefährlich, denn unglaubliche Energie werden frei, und die »Erleuchteten« schlagen sich manchmal jahrelang mit gesundheitlichen Folgen herum. Man muss gut vorbereitet sein. Penny Kelly, die Besitzerin der Lily Hill Farm und Mutter von vier Kindern, wurde in den vergangenen 30 Jahren oft gefragt, wie das kam.

Sie sagte: »Ich geriet zufällig in eine Situation von völliger Anwesenheit und bedingungsloser Liebe…. Denken wir uns Gott als einen riesigen Ozean von Liebe, Licht und Seligkeit um uns herum. Denk dir dich als eine zarte Blase in diesem Ozean, wie ein Unterseeboot im Meer schwimmt. Die Außenseite deiner Blase sind aus den Ideen, Vorstellungen, Gewohnheiten und Realitätsregeln gemacht … Stich ein kleines Loch in die Außenseite deiner Blase, und sofort dringt Gott ein. Begib dich für eine kurze Sekunde in die bedingungslose Liebe, und auf der Stelle löst sich die Außenseite auf.«

Penny Kelly hat das näher (auf Seite 42 des Buches) so beschrieben: »Es herrschte völlige Stille, und ich glitt friedlich in einem endlosen, zeitlosen Raum von Vollständigkeit. Mein Gefühl von mir selbst und meiner Umwelt war fort, und was von diesem Selbst noch übrig war, schwebte wie ein leuchtender Lichtpunkt in einem Himmel, der von anderen Lichtpunkten glitzerte. Ich war nicht nur ein Stern an diesem Himmel, ich war das ganze Universum des Himmels, den unzählbare Lichtpunkte füllten, die in alle Richtungen sich bewegten und aufflammten und glitzerten …

»Diese Lichtpunkte schienen eine lebendige Fortsetzung meines ganzen Selbst zu sein, oder anders, ich war eine Ausdehnung von ihnen, und ich sah und fühlte als ein Wesen und wusste irgendwie alles, was je zu wissen gewesen war. Diese Vereinigung von Licht, Liebe und Selbst funkelte und floss in perfekter Harmonie und bewegte sich entlang langsamen, pulsierenden Wellen aus Farbe, und wenn mich jemand gefragt hätte, wie ich erklären würde, was es zu wissen gäbe, hätte ich alles in zwei Worten ausdrücken können – Ich bin.«

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