Das rettende Passwort
Das Alte Testament wurde auf Hebräisch verfasst, darum darf man die Sprache getrost als die heiligste der westlichen Welt bezeichnen. »Bereshit bara elohim et hassamayim wa’et hares« heißt Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Das Hebräische wirkt Wunder; Yehuda Berg erzählt dazu eine Geschichte.
Sie stammt aus seinem Buch The Power of Kabbalah (2002). Es gibt Kombinationen im Hebräischen, die man visualisieren und über die man meditieren kann – Berg nennt jeweils drei Buchstaben, um zwanghaft wiederkehrende negative Gedanken zu beseitigen, absolute Sicherheit hervorzurufen, negative Kräfte zu beseitigen oder die finanzielle Energie herbeizurufen. Es gibt noch mehr, aber uns interessieren die drei Buchstaben, die Heilkraft bewirken: mem / he / sin. (Abbildung aus Bergs Buch.)
In Bergs Geschichte geht es um den Internisten und Kardiologen Dr. Artur Manfred Spokojny. Interessant wurde es, als ich seinen Namen im Internet suchte: Geboren am 10. Mai 1955 in Augsburg, studierte er in München von 1973 bis 1979 Medizin. Ich fing mein Studium im Herbst 1977 an der Ludwig-Maximilians-Universität an, also hätten wir uns treffen können! Er wurde von der Harvard-Universität aufgenommen und nahm 1989 den Posten als stellvertretender Leiter für Herzkatheter-Eingriffe an. 1991 dann wurde bei Spokojny eine seltene Form von Leukämie diagnostiziert, die einem noch sieben Jahre Lebenszeit lässt.
Der Arzt konzentrierte sich auf die Heilmethoden des Kabbala-Buches Zohar, wurde zu einem alternativen Kardiologen und dozierte weltweit über die Kabbala und Spiritualität. Am 7. Januar 2014 starb er, 58 Jahre alt (wie mein Vater), und wurde in Sfat in Israel beigesetzt, wo auch seine geliebten Lehrer Rav und Karin Berg (Eltern von Yehuda) ruhen.
In einem Nachruf der New York Times hieß es: »Artur war ein Gentleman’s Gentleman; ihn zu kennen, hieß, ihn zu lieben. Sein Lachen war ansteckend, sein trockener Humor und seine Gier nach Weisheit unwiderstehlich. Er war ein unerreichter Kenner von Science Fiction, von spirituellen, wissenschaftlichen und medizinischen Werken, er liebte alles Jüdische, New Age und die klassische Musik, aber auch Classic Rock, er genoß das Reisen, schätzte gute Filme, hatte Freude an Schokolade und einer guten Tasse Kaffee. Vor allem war Artur ein hingebungsvoller und liebender Ehemann und Vater.« Eine Geschichte über ihn gibt es auch hier.
Aber nun endlich: die Geschichte. In Arturs Worten:
Ein Patient wurde mit einer Herzattacke in die Notaufnahme gebracht. Er war bei Bewusstsein, aber ich war besorgt, weil sein Herzschlag langsam war. Ich bat darum, ihn ins Labor zu bringen, und auf dem Weg dorthin blieb sein Herz tatsächlich zwei Mal stehen. Wie sich zeigte, war seine rechte Koronararterie völlig blockiert. Wir arbeiteten 30 Minuten an ihm, doch nichts half. Was immer wir versuchten, ging fehl. Ich fühlte mich so hilflos. Mein letzter Versuch war es, über eine Sequenz hebräischer Buchstaben zu meditieren, die der Heilung dienen.
Ich konnte spüren, dass etwas passierte, während ich die Schriftzeichen visualisierte. Plötzlich öffnete sich die blockierte Arterie! Unerklärlich war der massive Blutpfropfen in der Arterie. Er hätte eigentlich verhindern sollen, dass sich die Arterie öffnete.
Als die ganze Geschichte vorüber war, gab es keinerlei Schaden am Herzen. Nichts. Kein Hinweis auf einen Herzanfall. Der Patient sagte mir, er habe während der Episode geträumt, in einem Computermonitor gefangen zu sein. Alle Türen, die ins Freie führten, waren verschlossen. Plötzlich fand er die richtige Buchstabenfolge für das Passwort. Er öffnete die Tür und entkam.
Die anderen Ärzte hatten keine Ahnung, was geschehen war. Wir diskutierten darüber, konnten aber keine Erklärung bieten. Ich wollte ihnen nicht erzählen, was ich getan hatte, und der Fall blieb ungelöst.
(Seite 188/189 in dem Buch The Power of Kabbalah)