All Along the Walensee

Bin zwar Wassermann (von Sternzeichen), aber kein Wasserfreund. Ist mir unheimlich, das Wasser. Darum ist es eine feine Sache, einen See von Anfang bis Ende abzulaufen, in gebührender Entfernung und Höhe – wie wir es mit dem verzauberten Walensee gemacht haben vor einer Woche.

Manche sagen, er sei der schönste See der Schweiz. Seine Wasser leuchten smaragdgrün und so intensiv wie die des Vierwaldstättersees, von dem er sich wohltuend unterscheidet: Der Walensee weist nur wenige Orte an seinen Gestaden auf, ist dort gering bebaut, und nur an seinem Südufer führt die Autobahn entlang.

Meditationshintergrund: die Wasserfläche des Walensees

Meditationshintergrund: die Wasserfläche des Walensees

Das Nordufer ist Wald und Fels und steht bekrönt von den mächtigen Churfirsten.

Churfirsten: vermutlich die Brisi (2279 m), rechs daneben der Zustoll (2235)

Churfirsten: vermutlich die Brisi (2279 m), rechts daneben der Zustoll (2235)

Aussteigen in Walenstadt und den Ort in westlicher Richtung verlassen, dann hoch, den Schildern Walenstadtberg folgend, und man ist auf Kurs. Dann braucht man keinen Autopiloten (oder GPS). Es geht nach Quinten, und die Wanderung endet nach 25 Kilometern in Weesen. Das dauert je nach Form sechs oder sieben Stunden, und eine abwechslungsreichere Tagestour kann man sich kaum denken.

Blick auf Walenstadt (links) und die Ostecke des Sees

Blick auf Walenstadt (links) und die Ostecke des Sees

Nach Quinten geht es steil hoch, und dann wird man fast eine Stunde gefordert und muss auf jeden Schritt achtgeben. Unten der See. Hat mich an meine Exkursion mit Jan an den Drammensfjord erinnert. Ganz oben, Richtung Süden, sehen wir schneebedeckte Berge.

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Am Ufer der anderen Seite erhaschen wir einen Blick auf Quarten (denke ich), das Pendant zu Quinten.

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Quinten hat ein Mikroklima, da wachsen sogar Palmen.

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Zwei Palmen stehen dann auch neben dem alten Strahlegg-Restaurant, das eine alte Burgruine sehen lässt, mit sechs bimmelnden Kühen und Hasen im Pferch beglückt (nur der Hund des Gasthofs hatte Hausarrest, weil er zu gern bettelt).

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Da stärkt man sich und macht sich auf, um die letzte halbe Stunde nach Weesen zu wandern, wo ein Bus einen nach Ziegelbrücke trägt. Der Zug jagt dann am Zürisee entlang und ist nach einer Stunde in der Metropole. – Der Wasserfall der Rinquelle, der 600 Meter tief hinabstürzt, kommt in der nächsten Ausgabe – und auch Goethe zu Wort.

 

Ein Kommentar zu “All Along the Walensee”

  1. Regina

    Lieber Mandy! „mich erzog der Wohllaut des säuselnden Hains“, fällt mir zu den idyllischen Fotos ein…. Ciao, lieben Gruß Gina