Göttliche Mutter!

1977 reiste Rolf Hannes noch durch Iran, obwohl er kein Visum dafür hatte, und 1978 fuhren wir durch die algerische Sahara … beides heute unmöglich. Die siebziger Jahre! Damals schien vieles möglich. Rockmusik, schräge Filme, die SPD an der Regierung, Jimmy Carter US-Präsident. Heute hilft nur noch beten …

Dies ist ein Beitrag zum Fest Maria Himmelfahrt, das in Deutschland nur im Saarland und in Bayern ein gesetzlicher Feiertag ist. Auch in Frankreich, Italien (ferragosto), Portugal und Spanien gibt es den Feiertag Maria Himmelfahrt, 1950 von Papst Pius XII. eingeführt, weil er erklärte, dass Maria, die Mutter Jesu, mit Körper und Seele in den Himmel auffuhr.

Marienstatue auf dem Monte-Moro-Pass, Wallis

Marienstatue auf dem Monte-Moro-Pass, Wallis

Paramahansa Yogananda schreibt in seinen Susurros de Eternidad:

Göttliche Mutter, gib uns eine neue und wahre Vorstellung von Brüderlichkeit. Dass wir auf die Kriege verzichten und die Verletzungen aller Nationen heilen können − mit der Salbe der Liebe Christi und dem ewigen Balsam der Sympathie und dem gegenseitigen Verständnis unter den Kreaturen. Kosmische Mutter, erwecke in uns Deine umparteiische Liebe für alle; segne uns und befreie uns davon, von den Zwängen unserer Irrtümer und deren Enttäuschungen beherrscht zu werden. Gib uns Inspiration, damit wir eine neue Welt bauen können, in der der Hunger, die Krankheit und das Unwillen nur mehr Erinnerungen an eine traurige und unheilvolle Vergangenheit sein werden.  

017Kreative Mutter, erwecke in uns das Wissen um deinen Plan, als du den Kosmos schufst und gestaltetest und ihn mit vernünftigen Kreaturen bevölkertest. Erlaube uns, dass wir uns dafür schämen, wie wilde Tiere zu handeln und unsere Differenzen  ohne Vernunft und nur durch den Einsatz von Gewalt zu regeln. Hilf uns, alle die Probleme zu lösen, nicht mit dem Gesetz des Dschungels, sondern durch den Verstand und das Vertrauen in Dich, ohne Schwanken und Unentschlossenheit.

Oh Mutter Aller! Bring uns bei, jeden Menschen bei seinem echten und legitimen Namen eines Bruders zu nennen.

DSCN4067Der Yogi spricht die Mutter an und vergisst die Schwestern. Es sei ihm vergeben. Ich will mich ja nicht immer als der große Feminist aufspielen, aber in einem Buch alles männlich zu benennen und sich am Anfang dafür zu entschuldigen, die weiblichen Personen seien natürlich mitgemeint, hilft nicht weiter. In meinem neuen Buch habe ich versucht, das besser zu machen, was aber nur halb gelungen ist.

Trotzdem denke ich mir, ein Gesetz, das im Management und in der Politik 30 Prozent Frauen vorschreibt, würde helfen. Wenn die Mütter (oder Töchter) mehr eingreifen könnten, müssten wir nicht so viel zur Kosmischen Mutter beten. Spirituelle Bewegungen sind nicht von der Gesellschaft zu trennen, in der sie entstehen. Die Marienfrömmigkeit in katholischen Ländern, befeuert durch die Erscheinungen in Lourdes (1858) und Medugorje (1981), bringt alljährlich Millionen Pilger auf die Beine. Die katholische Kirche hat den Feiertag eingerichtet, und ja, Frauen dürfen auch die heilige Kommunion austeilen. Das ist nicht viel für 150 Jahre Marienverehrung, die einen anderen Stil will und für Frieden und Schwesterlichkeit eintritt.

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