Madonnen und Maestros
Wenn man durch Italien fährt, merkt man, wie sehr dort, im Land der geliebten Mamma, Maria verehrt wird, die Mutter Gottes. Viele Standbilder habe ich fotografiert, und zu ihnen gesellen sich Statuen für bedeutende Männer, Schriftsteller wie Leopardi und Manzoni, und freuen wir uns darüber — heute würden sie wohl lieber Fußballspielern ein Denkmal setzen. Neben meinem Hotel in Porretta Terme ging es viele Treppenstufen hoch, und am Ende wartete die Madonna hinter Glas, und eine Aufschrift verhieß: Ruft mich an! Ich werde Euer Schutz sein. Ich hatte viel Glück; vielleicht habe ich diesen Schutz genossen. Unsere Energie hat Maria genährt und erst so recht erschaffen; sie ist wie die Heiligen eine Mittlerin, ein Medium, um die Kraft von oben in unser Leben zu bringen.
Die Mondsichel unter den Füßen deutet immer auf Maria hin; die Dame links könnte auch eine andere Heilige sein.
Auf einem Weg oberhalb des Heiligtums kam mir eine Nonne entgegen, ging an mir vorbei, und mein Blick fiel auf den Boden: Da entdeckte ich ein Insekt, das Gottesanbeterin heißt, weil es seine Gliedmaßen hochreckt, als würde es beten. War schon einigermaßen kurios.
Rechts neben der hübschen Madonna ein Gemälde, das die Auffahrt Marias in den Himmel darstellt. Es steht hinter dem Altar der Hauskapelle von Alessandro Manzoni, dem Schriftsteller, in Lecco.
Nun noch zu den Männern: