Flugverkehr (80): Oliver Fox will hoch hinaus

Astralreisen sind ein packendes Thema in der Parapsychologie, wenngleich nicht unumstritten. Die Reisenden haben Hunderte Bücher über ihre Erlebnisse geschrieben, aber ist das, was sie sahen, real oder handelte es sich um Reisen in die Innenwelt? Erst einmal schauen wir uns einen kosmischen Ausflug von Oliver Fox an.

1920 hat der Engländer Fox, der von 1885 bis 1949 lebte, in dem Buch Astral Projections seine Erlebnisse niedergelegt. Beeindruckend ist ein Bericht von einer Reise im Sommer 1914.

Ich kam wieder in die richtige Trance, in der ich voll bewusst war. Verließ meinen Körper … und ging hinaus in den Garten. Ich entschied dann, dass ich meinen ersten Versuch mit Mantik oder der Fahrt durch die Ebenen anstellen würde. Ich stand aufrecht, die Arme an die Seiten gelegt und konzentrierte meinen ganzen Willen darauf, aufsteigen zu wollen. Die Wirkung war wirklich überraschend. Augenblicklich löste sich die Erde von meinen Füßen – so kam es mir vor, wegen der Plötzlichkeit und der Geschwindigkeit meines Aufstiegs. Ich schaute auf meine Haus hinab, das nun nicht größer war als eine Streichholzschachtel; die Straßen, die die Häuser trennten, waren nur noch dicke schwarze Striche. (…)

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Bald war die Erde durch dichte weiße Wolken verdeckt. Hinauf und hinauf und hinauf. Das Tempo nahm dauernd zu. Die Einsamkeit, die ich empfand, war unbeschreiblich. Höher und höher und höher. Mein Bewusstsein war perfekt, außer einer Tatsache – ich verlor den Zeitsinn. Ich hätte Stunden unterwegs sein können oder einen ganzen Tag – ich wusste es nicht. Der Gedanke an ein lebend Begrabensein verfolgte mich. Hoch und hoch und höher. Die Einsamkeit war grauenhaft; nur die, die Ähnliches durchgemacht haben, können das nachempfinden.

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Das Blau des Himmels war allmählich dahingeschwunden; doch die Strahlkraft des Lichts hatte sich nicht vermindert … Nun nahm ich ein furchteinflößendes Phänomen wahr: von einem Punkt des Horizonts löste sich eine Folge von konzentrischen Lichtkreisen ab, die bleiern schimmerten und sich bebend ausbreiteten, wie wenn man einen Stein in einen Teich wirft. Angesichts dieses Anblicks ergriff mich Angst, aber ich verlor die Selbstkontrolle nicht.

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Da ich erkannte, dass ich nicht mehr ertragen konnte, wollte ich wieder hinab. Sofort wurde die Richtung der Fahrt umgekehrt; der Himmel wurde wieder blau; durch einen samtenen Schleier aus Wolken kam die Erde in Sicht und erhob sich, um meinen Füßen Halt zu geben. Ich glitt wieder ins Haus und trat in meinen Körper ein. Dann fühlte ich mich kurzzeitig kataleptisch und spürte, wie meine Frau mich aufwecken wollte; doch sie befand sich gar nicht im Haus.

Fox hat auch negative Erlebnisse gehabt. Einmal spürte er, wandernd an einem einsamen Strand im Astralkörper, wie sein Körper ihn zurückrief. Er kämpfte sich weite rund ignorierte den Ruf, und bald fühlte er sich total gelähmt, also kataleptisch. Er konnte sich nicht mehr bewegen und dachte ans lebend Begrabensein. Jedenfalls müssen wir die Diskussion der Astralreisen in einem weiteren Beitrag führen.

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