Aufstieg der Seele
Weihnachten ist Hoffnung. Möge es doch wieder grünen! Der Tannenbaum steht dafür als Symbol. Möge das Licht sich ausdehnen und die trüben Tage verscheuchen! Dafür leuchten die Lichter am Baum. Neues Leben! Das Christentum hat dafür die Geburt seines Erlösers, mit dem das Licht in die Welt kam. Aber auch der Tod ist eine Geburt, manchmal auch eine schwere, und manipogo bringt dazu Dokumente.
Dazu braucht es immer einen Zeugen, eine Zeugin, die den Aufstieg der Seele (oder des Geistes, spirit) miterlebt. Viewlleicht muss man dazu medial begabt sein, vielleicht auch nicht. In einem Buch von Brad Steiger habe ich zwei Kurzfassungen gefunden.
Bill W erzählte Reverend W. Bennett Palmer, dass er den Geist seines Bruders sah und sich jener vom sterbenden Körper trennte. Der wolkenähnliche Dunst nahm menschliche Form an, klatschte vor Freude in die Hände und verschwand nach oben durch die Decke, begleitet von einem Engel. — Jerry C. aus Denver, Colorado, gab an, er habe beim Sterben seines 10-jährigen Sohnes gesehen, wie der Geist des Kindes in einer leuchtenden Wolke austrat und sich nach oben durch die Decke entfernte.
Es ist also nicht unbedingt nötig, ein Fenster zu öffnen, um die Seele ins Freie zu kriegen. Nun ein längerer Bericht, den ich für ein Buch, das nie erschien (es sollte Liebe über den Tod hinaus heißen) aus der Literatur herausholte. Es steht bei Ernesto Bozzano, Le visioni dei morenti (1947), Seiten 158 bis 163.
Doktor O. Burgess schickte Richard Hodgson den Bericht des Mr G., der die letzten fünf Stunden seiner Frau miterlebte. Die Zeitschrift der Londoner Society for Psychical Research (SPR) veröffentlichte ihn 1918. Zuerst versichert G., dass er nicht drogenabhängig sei und auch keine Drogen genommen hätte. »Meine Frau starb am Freitag 23. Mai 1902 um 23. 45 Uhr; und erst um vier Uhr am Nachmittag jenes Tages kam ich zu der Überzeugung, dass jede Hoffnung verloren war.« Am Bett der Todkranken warteten einige Freunde, ein Arzt und zwei Krankenschwestern. Zur Abendessenzeit bat Mr G. seine Freunde, ihn allein zu lassen. Es werde wohl noch eine Weile dauern.
Gegen sieben Uhr richtete er den Blick auf die Eingangstür, und auf der Schwelle sah er übereinander gestaffelt drei wolkenartige horizontale Gebilde, je einen Meter lang und 20 Zentimeter hoch. Das unterste war 60 Zentimeter vom Boden entfernt. Mr G. dachte, seine Freunde rauchten draußen Zigarre und wollte sie schelten; doch es war niemand da. Die länglichen Wolken schwebten ins Zimmer und hüllten bald das Bett ein. »Als ich hineinschaute, merkte ich, dass an der Seite der Todgeweihten die Gestalt einer Frau stand, die nicht höher als einen Meter war, durchsichtig, aber zur selben Zeit golden leuchtend, als würde es um sie herum funkeln; und von solch noblem und gloriosem Aussehen, dass es keine Worte gibt, es zu beschreiben.« Sie war in ein griechisches Gewand gekleidet, hatte eine Krone auf dem Haupt und hielt ihre Hände über den Kopf seiner Frau. Zwei Gestalten in Weiß knieten neben der kleinen wundersamen Frau und blickten zärtlich zu der Sterbenden hin, und andere Schatten schlichen durch den Raum. G.’s Beobachtungen:
Über meiner Frau hing horizontal eine nackte weiße Form, der mit dem Körper der Kranken durch eine Kordel verbunden war, die oberhalb ihres linken Auges endete; es handelte sich wohl um ihren Astralkörper. Eine Weile blieb die Figur oberhalb des Körpers reglos; dann zog sie sich zusammen, bis sie winzig und nur noch einen halben Meter lang war, wobei sie die exakte Form einer Frau beibehielt: perfekter Kopf, perfekter Körper, perfekte Arme und Beine. Als sich der ‚Astralkörper’ zusammenzog und verkleinerte, begann ein gewalttätiger Kampf, die Glieder krümmten und bewegten sich im offensichtlichen Bestreben, sich vom Körper zu lösen und ihn zurückzulassen. Und der Kampf ging weiter, bis die Kräfte erschöpft zu sein schienen; dann trat eine Periode der Ruhe ein; dann wuchs der Astralkörper wieder, aber nur, um wieder kleiner zu werden, und der Kampf begann von neuem.
Mr G. sieht während der letzten fünf Stunden im Leben seiner Frau gebannt zu, kann den Blick nicht abwenden, wobei er Kopf- und Gliederschmerzen empfand, schwere Augenlider hatte und ein dumpfes Gefühl, so dass er befürchtete, verrückt zu werden. Dann:
Nach einer letzten Zuckung hörte die Todkranke auf zu atmen, und gleichzeitig bemerkte ich, wie die Astralform ihre Anstrengungen verdoppelte, sich abzutrennen. Zwei Mal setzte die Atmung wieder ein. Dann der letzte Atemzug, eine letzte Zuckung, und die bewegliche Kordel hoch zum Astralkörper riss, und dieser entschwand meinen Blicken. Auch die anderen spirituellen Formen verschwanden …
Und sofort war auch der Mann erlöst. Mr G. war erfrischt und gab sofort Anweisungen, was nun zu tun sei. Ein gewisser Doktor Renz fügt ein Zertifikat bei, dass Mr G. seit dem Tod seiner Frau sich völlig normal verhalte.