Weite Fluchten
Die Bilder der großen Regisseure lassen einen nicht los — die Landschaften im Nebel und die öden Grenzposten bei Theo Angelopoulos, die riesigen Räume und stets unter Wasser stehenden Zimmerfluchten bei Andrej Tarkowski, in denen es ständig gluckst und blubbert. Immer wollten sie Bilder zeigen, die man nicht vergessen würde und in denen der Mensch von seiner existenziellen Leere umgeben ist, in seiner conditio humana. Ich habe solche Bilder in meinem Archiv gesucht, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen.
Wir haben ja ein paar Monate lang leere Weltstädte erlebt und viele andere leeren Stätten dazu. Doch das hatte keine Aussagekraft, es war nur eine Ironie der Geschichte, es war eine repressive Leere wie die gigantischen Plätze faschistischer Diktaturen; man musste sich immer die Menschen dazudenken, die in ihre Wohnungen gesperrt waren. Im Film dienen die Bilder der Geschichte und schaffen die Atmosphäre, in der das Werk lebt.