Spartanische Eleganz
Ein Fahrradbeitrag für den November! (War für Oktober gedacht, doch dann fiel mir Michaels Reise zur Madonna del Ghisallo ein.) Ich hatte damals schon zwei Artikel geschrieben und die Sitzung beschlossen, da schossen mir zwei Bilder von Rädern in den Sinn, die ich in Zürich gemacht hatte. Ich kann an eleganten Achtziger-Jahre-Rädern — überhaupt an der spartanischen Eleganz von Rädern — einfach nicht so vorbeigehen. Also Maschine wieder angeworfen und nach Bildern gefahndet!
Ja, führe das Nichts seiner Bestimmung zu, sagte Lao-tse, und du wirst deinen Nutzen haben. Rahmen, Lenker, Pedale und zwei Laufräder, die alle Raum umschließen und somit eine Einheit bilden, mehr ist da nicht und mehr ist auch nicht nötig. Aus den Grundbestandteilen hat der menschliche Geist Objekte geformt, die seinen Körer bewegen: auf fast schwerelose Wese, könnte man sagen. Fangen wir mit den beiden Rädern aus Zürich an, die angekettet waren und bereit für die Abfahrt. Besitzerinnen oder Besitzer sind zu beneiden. Kein Gepäckträger; nur das Nötigste: völlige Schlichtheit.