Über den Körper hinaus (2): Spontane Besuche
Das neue OBE-Buch von De Foe (gestern vorgestellt) hat viele Geschichten von »Astralwanderern« zu bieten, um einen alten Ausdruck zu benutzen. »Außerkörperlich Reisende« könnte man sie auch nennen. Sie sind lebende Geister, da immer noch mittels Silberschnur mit ihrem Körper verbunden. Jederzeit können sie zurück, und allzu gefährlich ist es auch nicht. Wie gerne würd ich’s können!
Ein klassischer Fall aus der Sammlung von Robert Crookall (Fall 93):
In dem Buch The Psychic Riddle gab der Theologe und Publizist L. K. Funk das Erlebnis eines Arztes wieder, den er gut kannte und dem er vertraute. Der Doktor ging zu Bett. Seine Füße und Beine wurden »so kalt wie jene der Toten … Schlagartig verlor ich einen Augenblick das Bewusstsein. Als ich zu mir kam, schien es mir, als würde ich durch die Luft gehen. Mit Worten kann man den Überschwang, die Freiheit und die Klarheit des geistigen Blicks nicht beschreiben, die ich empfand. Ich dachte an einen Freund, der tausend Meilen entfernt lebte und schien mit hohem Tempo durch die Atmosphäre zu reisen. Alles war Licht … ein besonderes, ganz eigenes Licht, wie ich es noch nie kennengelernt hatte. Kaum eine Minute nachdem ich an meinen Freund gedacht hatte, stand ich mit ihm in einem Zimmer. Er drehte sich plötzlich um, sah mich und fragte entgeistert: »Was tust du hier? Du warst doch in Florida!« … Er näherte sich dem »Double« des Doktors, der die Worte hörte. Er konnte jedoch nicht antworten. …
Ich kann hier ergänzen, dass der Freund, der von mir in jener Nacht gesehen wurde, sich meiner Anwesenheit bewusst war, und er tat den erwähnten Ausruf. Wir schrieben uns beide am nächsten Tag und bestätigten uns die Geschehnisse der vergangenen Nacht. Die Briefe, die der Bekräftigung dienen, kreuzten sich in der Post.
Die Französin Akhena hat in ihrem Buch viele überzeugende Geschichten geschildert wie die:
Es ist vorgekommen, dass ich von anderen gesehen wurde, die meiner astralen Gegenwart nicht bewusst waren, und ihre Berichte stimmen getreu mit meinen Erinnerungen überein. Eines Nachts verlasse ich meinen Körper und begebe mich direkt ins Schlafzimmer einer Hellseherin, mit der ich am nächsten Nachmittag eine Verabredung hatte. Ich muss betonen, dass ich die Person nie zuvor gesehen hatte. Ich stehe am Fuß ihres Bettes und erkläre ihr den Grund, weshalb ich sie am nächsten Tag sehen müsse. Als sie dann mein Arbeitszimmer betrat, rief sie aus: »Sie müssen mich ja Wichtiges zu fragen haben, wenn Sie mich in der Nacht besuchen. Ihr Astralkörper war voll ausgebildet und stand am Fuß meines Bettes.«
Der berühmteste Versuch, außerkörperliche Reisen wissenschaftlich zu beweisen, fand in den 1970-er Jahren in den USA statt. Charles Tart brachte Miss Z., die mehrmals in der Woche aus ihrem Körper austrat, in einem Schlaflabor unter und verkabelte sie. In seinem Büro hatte Tart eine Tafel mit zufälligen Nummern auf dem Tisch liegen und warf eine Münze darauf. Fünf Mal tat er das, dann notierte er die Zahl, steckte den Zettel in einen Umschlag, ging dorthin, wo Miss Z. schlafen würde und legte den Zettel auf ein Regal fast zwei Meter oberhalb. Von unten konnte man die Zahl nicht erkennen. Eines Morgens um 5:57 Uhr wirkten ihre Gehirnwellen so, als sei sie wach; sie schlief aber. Um 6:04 Uhr rief sie aus, die Zahl laute 25132. Das war richtig. Sie konnte sich jedenfalls nicht von ihren Kabeln befreien, hätte sie zum Regal hochsteigen wollen; außerdem schlief sie.
Ein berühmter anekdotischer Fall ist der von S. R. Wilmot, publiziert von der Society for Psychic Research in London 1889. Wilmot war Seemann und überquerte auf seinem Schiff bei einem schweren Sturm den Atlantik, fuhr von Liverpool nach New York.
In der Nacht, die auf den achten Tag des Sturms folgte, beruhigte sich das Wetter einigermaßen, und zum ersten Mal nach Verlassen des Hafens fand ich zu erholsamem Schlaf. Gegen Morgen träumte mir, dass ich meine Frau, die ich in den Vereinigten Staaten zurückgelassen hatte, zur Tür meines Raums kommen sah, gekleidet in ihr Nachthemd. Am Eingang schien sie zu bemerken, dass ich nicht der einzige Bewohner des Raumes war, zögerte ein wenig, kam dann zu meiner Seite, beugte sich hinunter und küsste mich, und nachdem sie mich etwas gestreichelt hatte, zog sie sich still zurück.
Sein Mitbewohner, der eine Koje etwas oberhalb hatte, sagte ihm am nächsten Morgen: »Du bist ja gut, lässt dich in der Nacht von einer Frau besuchen.« Er erzählte Einzelheiten, die sich mit dem Traum Wilmots deckten. Nach der Ankunft fuhr der Seemann nach Watertown im Staate Connecticut, wo meine Frau und die Kinder deren Eltern besuchten.
Fast ihre erste Frage, als wir allein waren, war: »Hast du von mir am Donnerstag vergangener Woche Besuch bekommen?« — »Einen Besuch von dir?« fragte ich. »Aber wir waren Tausende Meilen entfernt auf See!« — »Das weiß ich«, erwiderte sie, »doch es kam mir so vor, als hätte ich dich besucht.« …
In der Nacht, als der Sturm abgeflaut war, hatte sie lange wachgelegen und an ihren Mann gedacht, und um 4 Uhr am Morgen hatte sie sich aufgemacht. Sie überquerte die weite stürmische See und gelangte endlich an ein niedriges, schwarzes Dampfschiff, und dort glitt sie die Kabinen hinunter und begab sich zu meinem Raum. Ein Mann habe in einer oberen Koje gelegen und sie angesehen, einen Augenblick habe sie sich gefürchtet, doch dann sei sie hingegangen, habe ihn geküsst und umarmt und sei wieder gegangen.