Leben im Wasserglas

Der Niederländer Hans Kennis hat eine außergewöhnliche Website. Es ist ja selten, dass man übers Paranormale noch etwas Neues erfährt, das einen den Kopf schütteln lässt — vor Verblüffung, nicht vor Unglauben. Man kann alles glauben, wenn es einem überzeugend präsentiert wird. Bilder von Verstorbenen in einer Schüssel voller Wasser, soll das möglich sein?

Hans Kennis studierte ab 1966 in den Niederlanden Ägyptologie und ging später bei Wilhelm Tenhaeff (1894-1981) in die Lehre, der ab 1953 in Utrecht als Professor für Parapsychologie amtierte und auch Hans Bender gut kannte, den Freiburger »Spukprofessor«. Dieser war leider schon gestorben, als ich am Freiburger Institut zu arbeiten begann. Kennis stellt seit 40 Jahren Experimente an und hat auch schon mehrmals Tenhaeffs Stimme aufgefangen, wie man hier hören kann, verzerrt und auf Holländisch.

0.-website-itc-pag-5-1701x7620Doch sensationell sind seine Versuche mit der Wasserschüssel. Seit Jahrtausenden schauen Menschen auf die Oberfläche von Spiegeln oder Wasser, um darin etwas zu sehen. Das heißt Divination. Wer medial begabt ist, dem zeigen sich Bilder aus der Zukunft oder von Verstorbenen, so abenteuerlich das klingt.

Kennis verwendet eine gläserne Schüssel, deren Boden mit Aluminium verkleidet ist und die er mit Wasser füllt. Sein Fotoapparat ruht auf einem Stativ und ist auf die Schüssel gerichtet. Mit einer Spachtel rührt der Experimentator sachte das Wasser um und lässt seine Digitalkamera viele Fotos machen. (Oben: rechts der englische Magier John Dee, links ein Foto im Wasser).

Wie bei den Tonbandaufnahmen der Stimmen Verstorbene dauert es lange, bis etwas passiert. Viel Zeit 0.-website-itc-pag-19-1512x4031muss man investieren, und viel Hingabe und Kondition sind nötig. Bei Kennis passierte etwas: Gestalten schälten sich bei der Vergrößerung der Fotos heraus, außerdem Hände und Füße und manchmal sogar Augen, die ihn anblickten. Sogar Tiere konnte er ablichten. Da war Bewegung im Wasser, die ihn zu der Folgerung zwang, dass die Wesen, die er fotografisch einfing, tatsächlich in der Flüssigkeit anwesend seien. (Rechts eine Figur, die ein Außerirdischer sein könnte; von H. Kennis‘ Website, vielen Dank).

 

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Ein paar Augen, fotografiert von verschiedenen Forschern; von Hans Kennis‘ Seite

Warum sollten Verstorbene ihren Körper nicht modulieren können, um ungewöhnliche Orte aufzusuchen? Auch der Pfarrer vom Fricktal, Leo Schmid, der die Stimmen von Verstorbenen aufnahm, vermutete, dass diese in seinem Zimmer anwesend waren. Wir können sie natürlich nicht sehen. Doch die Technik fängt manchmal ein, was unser Auge nicht sieht. Die Bilder wie auch die Laute muss man freilich deuten, und diese Deutungen stoßen manchmal auf Unglauben.

0.-website-itc-pag-4-1701x6192Hans Kennis identifizierte in den Bruchstücken im Wasser einen Ritter aus dem 15. Jahrhundert (durch einen Schriftzug), den berühmten Mystiker John Dee (1527-1608) und die als junge Frau verstorbene Mutter von Tutenchamon. Immer sah er körperliche Eigenarten, die sich durch die Biografie dieses Menschen erklärte, etwa (rechts) die Extremitäten von John Dee, der damit sagen wollte, dass ihn die Gicht gequält habe. Manche Wesen folgten der Bewegung der Spachtel, andere kleine Wesen klammerten sich an Luftblasen oder spielten mit ihnen.

Der Niederländer erklärt auf seiner Website gut die Geschichte der einzelnen Phänomene und ihrer Erforschung, etwa die Geisterfotografie und die Tonbandstimmen. Das Experiment mit den unverkörperten Wesen in der Wasserschüssel erschließt sich erst richtig, wenn man seinen Ausführungen folgt, die in verständlichem Englisch gehalten sind.

 

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