Mit Schweif

Im Keller fand ich ein Dokument über einen Telepathie-Versuch mit meiner Mutter. Sie hat tapfer mitgemacht. Das war am 14. November 2003, wie ich auf dem Blatt vermerkt habe. Sie befand sich in Landsberg am Lech, ich mich in Rom. Das war der erfolgreichste Versuch. Jeder kann es probieren. Man muss nur einen Partner finden. Ich erkläre das Vorgehen.

Der korrekte Name des Versuchs, den wir angestellt haben, ist Fernwahrnehmung, und auf Englisch heißt es Remote Viewing. Das hat man in den USA professionell über Jahrzehnte gemacht, und die CIA (Central Intelligence Agency) hat die Versuche finanziert, nicht aus edlem Interesse am Menschen, sondern weil sie sich einen Punktgewinn über die Sowjets versprachen. Wie haben wir es gemacht?

Ich sagte meiner Mutter:

»Geh zu unserer festgelegten Zeit (wir hatten uns auf 16 Uhr geeinigt) irgendwohin, du machst einen Spaziergang. Dann suchst du dir irgendein Ding aus, das interessant aussieht, schaust es genau an, fährst mit den Augen die Linien nach und denkst ein wenig an mich. Das machst du 10 Minuten oder eine Viertelstunde. Dann fotografierst du das Ding und gehst heim. Das ist alles.«

Ich setzte mich zu der Zeit aufs Bett und meditierte. Ich versank in eine Art Trance, und dann kamen immer wieder irgendwelche Bilder, die ich aufmalte. Das deutlichste Bild musste es wohl sein. Das klingt leichter, als es ist; man will natürlich ein Ergebnis und wartet, man ist zu wenig locker, will es erzwingen, wird ungeduldig … Übrigens hätte ich mich irgendwann am Abend hinsetzen können, es hätte auch etwas herauskommen können. Telepathie ist unabhängig von Zeit und Raum. Sehen wir uns an, was herausgekommen ist.

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Ich hatte etwas von Maibaum geschrieben, hatte einen Tür gesehen, aber richtig die Rundung rechts, und ich hatte sogar dazugeschrieben: Pferdearsch mit Schweif. Unten links hatte ich die Ahnung von Knöpfen, die in den Boden eingelassen waren. Alles in allem nicht ein toller Treffer, aber Konturen kamen an, und ich denke nicht, dass das Zufall war. Das Foto dient zum Vergleich.

Einmal habe ich das Buch Margins of Reality neu übersetzt, das dann An den Rändern des Realen hieß. Darin berichteten Robert G. Jahn und Brenda Dunne (erstmals 1987) über ihre ausgedehnten Versuche am PEAR-Institut in Princeton. Der Untertitel lautete: Die Rolle des Bewusstseins in der physischen Welt. Als unser Buch herauskam (2006), gab es das 1979 gegründete Institut noch ein Jahr; nach fast 30 Jahren war Sendepause.

DSCN2587In dem Kapitel Fern-Sehen ohne Kamera wird dargestellt, wie ein Fernsehteam einen Versuch verfolgte, im Jahr 1977. Im Studio saß die Perzipientin entspannt; sie sollte aufzeichnen, was sie vor ihrem geistigen Auge sah. Das Kamerateam fuhr mit dem Agenten weg. Vorher hatte man per Zufall eins von 10 Kuverts ausgewählt. Darin war das Ziel: eine Kirche in Chicago. Im Studio wurde aufgezeichnet, was die Wahrnehmende sah. Und sie beschrieb eine ganze Menge!

Das PEAR-Institut absolvierte 344 Einzelversuche mit 40 Perzipienten, und man muss dabei kein Star-Hellseher sein. Wir sind untereinander verbunden. Mit Blutsverwandten geht es besser, auch Freundschaft macht etwas aus und Mann und Frau sind ein gutes Team. (Ich denke immer an eine Aussage übers Ouija-Board: Geht gut mit zwei Frauen, noch besser mit Frau und Mann, nur bei zwei Männern bewegt sich überhaupt nichts.)

Unklar ist der Mechanismus. Zapfe ich den anderen an, gibt es ein unterirdisches Reservoir, an dem ich mich bedienen kann? Manchmal hat man auch den Eindruck, die Perzipientin sei mitgeflogen, habe durch die Augen des Agenten gesehen. Egal. Probieren kann man es einmal. Erwähnt habe ich es vor langer langer Zeit, in der manipogo-Steinzeit im Mai 2013.

 

 

 

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