Franz von Assisi

Da wir gestern Franz von Assisi als Bild von der Hand El Grecos hatten, heute ein paar Anmerkungen zu ihm und Zitate von ihm. Der Gründer der Franziskanerbrüder lebte von 1181 bis 1226. Heute wird er gern als erster Umweltschützer bezeichnet. Ob ihm das recht wäre? Vermutlich hätte er nichts dagegen.

33083c4c52515c98baf73bfb8f9aa0f6--saint-francis-el-grecoAus einem Büchlein von Roselies Taube über den Heiligen:

Eines Tages wird Franz gefragt, warum seine Gemeinschaft keinen Besitz haben wolle. Er antwortet:
»Wollten wir etwas besitzen, so müssten wir auch Waffen zu unserer Verteidigung haben. Daher kommen ja die Streitereien und Kämpfe, die die Liebe zu Gott und zu Mitmenschen hindern.
Darum wollen wir in der Welt auch nichts Irdisches besitzen.«

Ein anderer Weg wäre es, sich nicht an den Besitz zu hängen, doch das überfordert den heutigen Menschen.

Die Autorin denkt nach:

Die Devise heißt Wachstum. Wachstum um jeden Preis. Und der Preis? Einige bleiben auf der Strecke! Einige? Weltweit sind es die meisten, die leer ausgehen. (…) Und doch gibt es auch heute Menschen, die Schritte wagen ähnlich wie Franz und Clara. Sie suchen nach Lebensformen, in denen Herrschaft und Hierarchie aufgebrochen werden. Wo Besitz und Komfort nicht alles ist. Wo Wachstum um jeden Preis nicht das Evangelium ist. 

Kaum haben wir Corona einigermaßen hinter uns gebracht und im Angesicht der dramatischen Klimaveränderung wird schon wieder untersucht, wie sich das Wirtschaftswachstum entwickelt hat. Da ist für die Zukunft wenig zu hoffen. — Francescos bekanntestes Gebet scheint lang nach seinem Tod entstanden zu sein, schön ist es trotzdem, da in seinem Sinn verfasst:

O Herr, mache mich zum
Werkzeug deines Friedens:
dass ich Liebe übe,
wo man sich hasst;
dass ich verzeihe,
wo man sich beleidigt;
DSCN5052dass ich verbinde da,
wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage,
wo der Irrtum herrscht;
dass ich den Glauben bringe,
wo der Zweifel drückt;
dass ich die Hoffnung wecke,
wo Verzweiflung quält;
dass ich dein Licht anzünde,
wo die Finsternis regiert; dass
ich Freude mache,
wo der Kummer wohnt.

 

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