Viel Wasser trinken!
Wasser ist ein Heilmittel, schärfte uns das Naturheilkunde-Journal in seinem Oktober-Heft ein. Nur wenn wir genug Flüssigkeit im Körper hätten, bieben unsere Zellen gesund; darum solle jemand, der 60 Kilogramm wiegt, jeden Tag zwei Liter eines guten, stillen Wassers trinken. Vor allem die Entgiftung der Zellen könne nur mit Wasser erfolgen. Schenkt euch also ein!
Im Altenpflegeheim sollte man sich immer darum kümmern, dass die Bewohner genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. (Dann nimmt eine Frau das Glas, tut einen Mikro-Schluck, setzt es ab und sagt: »Danke.« Wie will man so zwei Liter schaffen?) Alte Menschen können nicht mehr viel Wasser in ihr Gewebe einlagern, und was den Körper verlässt, muss ihm wieder zugeführt werden. Es gibt Fälle von Verwirrung bei alten Menschen, die durch Flüssigkeitszufuhr sich legte: Sie waren einfach dehydriert. Ich habe gemerkt, dass ich während der Arbeit gar nichts trinke und habe mir vorgenommen, in jeder Schicht eine Flasche Wasser zu schaffen.
Ursula Maria Lang schreibt in ihrem Artikel Medizinisch relevantes Wasserwissen, dass 90 Prozent aller Stoffwechselvorgänge an Wasser gebunden sind. Zur Entgiftung bräuchten unsere Zellen tatsächlich Wasser — »zellgängiges« Wasser —, und nicht Säfte, Tees oder Bier. Wasser aus unverfälschten, natürlichen Tiefenquellen entspreche von seiner Struktur her unserem Zellwasser. Dieses »lebendige Wasser« sei hexagonal, also hoch geordnet, und könne wieder Ordnung in den Zellen schaffen; und Ordnung sei gleichbedeutend mit Gesundheit.
Thomas Rampp, Facharzt für Naturheilkunde in Essen, beginnt seinen Tag mit der japanischen Trinkkur: statt Frühstück einen halben Liter stilles Wasser, denn am Vormittag sei der Organismus auf Ausleiten eingestellt. Lebendiges Wasser ist ein natürliches Antioxidans und kann den Kampf gegen die gefürchteten »freien Radikale« unterstützen. Aber 35 Milliliter pro 1 Kilogramm Körpergewicht sollten es sein.
Einer meiner Lieblingsfilme ist Caro Diario von Nanni Moretti (1993). Im dritten und letzten Abschnitt des Films leidet er unter einer unerklärlichen Krankheit mit Juckreiz, die aber geheilt werden kann. Am Ende hört man Nannis Stimme, die sagt:
Eine Sache habe ich bei dieser ganzen Geschichte aber gelernt. Nein, eher zwei. Das erste ist, dass die Ärzte zwar reden, aber nicht zuhören können, und jetzt bin ich von den ganzen unnötigen Medikamenten umgeben, die ich im Verlauf eines Jahres genommen habe. Das Zweite, was ich gelernt habe, ist, dass es am Morgen, vor dem Frühstück, gut tut, ein Glas Wasser zu trinken.
Und er schaut in die Kamera, nimmt ein Glas Wasser zur Hand, führt es an den Mund und trinkt, während im Hintergrund schon die Stimme von Fiorella Mannoia zu hören ist, die lauter wird, während der Wassertrinker uns anschaut, und da kommt ein Gefühl von Freude und Triumph und Trauer (weil der Film vorbei ist) auf, einfach wundervoll! Schaut euch die ganze Szene an! Das Leben sollte ein guter Film sein, mit guter Musik und rasant geschnittenen Szenen und viel Gefühl: Dafür steht das Wasser..