Epische Fahrradstrecken
In einem Blog des Parapsychologen Tom Ruffles, der von Rumänien handelt, fand ich den Hinweis auf Fahrradbücher von Lonely Planet, und das sollte ich nachtragen, auch wenn die jüngste Veröffentlichung über Fahrradstrecken in Europa länger als ein Jahr her ist. Anscheinend sind die Epic Bike Rides of Europe Teil 1 einer Serie — da kommt noch mehr!
Wir lesen bei Amazon über das Buch:
Erforschen Sie Europas spannendste Fahrradstrecken anhand dieser jüngsten Veröffentlichung von Lonely Planet in seiner Epic-Reihe. Von traumhaften Ausfahrten auf sonnenverwöhnten Mittelmeerinseln bis hin zu herausfordernden Alpenüberquerungen — Fahrrad-Enthusiasten erzählen ihre Geschichten von den besten Straßen, Bergstrecken, Querfeldeinpfaden und Wanderwegen in der spirituellen Heimat des Radfahrens.
Lonely Planet entstand 1973, und seither sind 145 Millionen Führer unter die Leute gebracht worden, die zu begeisterten Fans des Medienunternehmens wurden, dessen Zentrale sich in Melbourne befindet. Ich muss schon sagen, Fahrradstrecken in Europa, das klingt in meinen Ohren verwegen und so, als hätte man das in einem Wolkenkratzer in Amerika (sic!) erdacht. Wir haben zwar seit den Römischen Verträgen vor 75 Jahren eine Europäische Gemeinschaft, aber zu einem Europa-Gefühl hat das nicht geführt. Und der Quatsch mit Europa als spiritueller Heimat des Radfahrens! Soll das etwa heißen, dass nur der Fahrradgedanke aus Europa stammt, jedoch in Amerika umgesetzt wurde?
Schon 2016 erschienen Epic Bike Rides of the World: 200 Orte, an denen sich ein Rad am besten und schönsten bewegen lässt.Fahrradstrecken der Welt: Das ist ähnlich groß und weltumspannend gedacht. Uns gehört die Welt!
Da geht es von Kontinent zu Kontinent, nur Afrika ist ein weißer Fleck. In Europa bewegt man sich radelnd um den Bodensee, entlang der Donau und der Loire sowie von Küste zu Küste (ich empfehle Kalabrien, wo Italien am schmalsten ist: 60 Kilometer, in 4 Stunden über machbare Berge machbar). Die Toskana, Spanien und Korsika werden vorgestellt, und die Flandern-Rundfahrt und der Mont Ventoux fehlen nicht, und im Europa-Band werden sie auch nicht fehlen.
Epic heißt natürlich episch. Das Wort kommt von der Epik, die die erzählende Dichtung bezeichnet, und vom Epos, einer weitläufigen umfangreichen Erzählung, meist aus der Antike und stets in Versen.
Ò Ó
Beenden wir den Artikel bodenständig. Michael Faiss aus Tübingen, der mit dem Museum Scheunenfund in Weilheim, hat mir ein Bild von einer Neuerwerbung oder einem Neuzugang geschickt und wies mich darauf hin, er würde einen Betrieb, der Räder herrichtet, einfach Re-Cycling nennen, da stecke das Radfahren ja schon drin. Hatte ich nicht gesehen. Wie vernagelt man doch manchmal ist!
Michael schrieb noch:
Der edle Spender meinte, dass dieses Rennrad Ende der 1950-er Jahre gebaut sein müsste. In Wirklichkeit ist es Baujahr 1925 von der Firma »Köln Lindenthaler Maschinenfabrik (KLM)«, ihr Typ »Tiger«. Alles noch original dran, sogar die roten Wulstreifen scheinen noch die ersten zu sein. Ich werde es vorsichtig restaurieren und auch die Reifen dran lassen, um den Charakter zu erhalten. Er waschechter Scheunenfund aus Fellbach/Stuttgart.