Erfinderinnen

Florence Nightingale (1820-1910), die Reformerin der Krankenhauspflege, sagte einmal: »Wenn man mit Flügeln geboren ist, sollte man alles dazu tun, um sie zum Fliegen zu benutzen.« Dieses Wort gibt Melanie Jahreis, Autorin des Buchs Rebel Minds über 44 Erfinderinnen, die unsere Welt verändert haben ihren Leserinnen mit. Wir greifen mal die Erfinderinnen in der Wissenschaft heraus, denn sie hatten es besonders schwer, sich durchzusetzen. 

Rosalind Franklin ist ein besonders eklatanter Fall. 1953 schon hatte sie die DNS-Doppelhelix beschrieben, und ihre berühmte Röntgenaufnahme 51 legte den Grundstein dazu. Francis Crick und James Watson besorgten sich ohne ihre Erlaubnis das Bild, arbeiteten die Theorie neu aus und bekamen dafür 1962 den Nobelpreis, doch Rosalind erwähnten sie mit keinem Wort. Sie konnte ohnehin nicht prämiert werden, da sie schon 1958 gestorben war, mit 37 Jahren (Krebs, vielleicht aufgrund von zuviel Röntgenstrahlung). Dem Crick trug sie nichts nach, die beiden schrieben sich sogar freundliche Briefe. Einmal trafen die beiden Rosalind Franklin, um über die DNS zu sprechen, aber die Forscherin meinte, die beiden hätten nichts kapiert und reiste verärgert wieder aus Cambridge ab.

Maria Goeppert kam 1908 in Kattowitz zur Welt, und ihr Vater, Professor für Kinderheilkunde, nahm sie mit nach Göttingen. Sie studierte Quantenmechanik und galt als schönste Studentin der Stadt. Nach ihrer Heirat mit dem Chemieprofessor Joseph Mayer zog sie mit diesem in die USA und wurde auch Professorin: aber erst 195ß in Chicago. Dort entwickelte sie das Schalenmodell der Atomkerne, an dem Hans Jensen in Deutschland ebenfalls dran war. Nun etwas Erfreuliches: Die beiden taten sich zusammen und veröffentlichten 1955 eine gemeinsame Arbeit darüber, und beide bekamen auch 1963 den Nobelpreis für Physik. Maria Goeppert-Mayer starb 1972 in San Diego in Kalifornien.

Margaret Hamilton, 1936 in Indiana geboren, leitete das 100-köpfige Team, das die On-Board-Software für das Apollo-Raumflugprogramm ausarbeitete. Es bewährte sich ohne Makel. Sie kam auf den Gedanken der »Priorisierung«, was das Programm autonom gegenüber dem Bediener macht: Wichtige Aufgaben werden erledigt, Zweitrangiges muss warten. Das war schon ein Schritt zu Geräten mit künstlicher Intelligenz. Viele Roboter entwickelte Daniela Rus, 1963 in Rumänien geboren. Sie leitete in den USA Labors mit überwiegend männlichen Mitarbeitern.

Ich schob diesen Beitrag lange vor mir her und habe keine rechte Freude daran. Das liegt vermutlich daran, dass es da um journalistisches Abhaken geht und ich nichts zum Denken habe. Manchmal bin ich auch nicht so gut gestimmt, das kommt auch vor. Dann macht das Schreiben keinen Spaß, und man muss abwarten, bis die Lust wieder kommt.

Darum kürzen wir das ab und nennen einfach aus dem Inhaltsverzeichnis ein paar Namen mit ihren Leistungen: Melitta Bentz: der Kaffeefilter; Marion Donovan: die Wegwerfwindel; Herta Heuwer: die Currywurst; Stephanie Kwolek: das Kevlar; Henriette Swan Leavitt: die Vermessung des Universums; Ada Lovelace: der Computer-Algorithmus; Emmy Noether: das Noether-Theorem. Dann hätten wir 11 Namen, also ein Viertel. Wer mehr wissen will, kann sich das Buch ja kaufen, es ist aus dem vorletzten Jahr, bunt gestaltet und gut zu lesen.

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.