Buena Vista Social Club

Die Café Bar Cuba in L’Isle-sur-le-Doubs könnte Anlass für eine kleine Abschweifung sein, dachte ich mir. Vor 20 Jahren war ich mit Giovanna auf einer Kuba-Reise (1 Woche Besichtigung, 1 Woche Strandurlaub), und im Juni 1997, also vor 25 Jahren, kam das Album Buena Vista Social Club heraus, produziert von Ry Cooder, das sich 8 Millionen Mal verkaufte und einen Boom kubanischer Musik auslöste. 

Der gleichnamige Dokumentarfilm von Wim Wenders 1999 verstärkte die Popularität der beteiligten Musiker noch, die danach andauernd auf Konzerten in der ganzen Welt waren. Sänger Ibrahim Ferrer war damals (1997) schon 70 Jahre alt, Compay Segundo sogar schon 90, Rubén Golzalez 78, Omara Portuondo 67, Eliades Ochoa als »Nesthäkchen« 49. Die beiden zuletzt Genannten leben noch. Der kubanische Musikstil, den wir hören, heißt Son, aber das ging immer unter. Auf Youtube gibt es das alte Album anzuhören, ché emoción!

Damals auf Kuba: ein Chaos, aber erotisch und aufregend immer. In einem Klub ging Giovanna mal kurz in den Nebenraum, und gleich hatte ich zwei Mädels an der Seite, die fragten: »Hey, señor, come estas? Wo kommen Sie denn her?« Die hätten mich abgeschleppt, wäre Giovanna nicht wieder aufgetaucht. Erotisch war’s überall, latent erotisch. Ein Freund aus München hatte zeitweise eine kubanische Freundin, aber dann hockten imer wieder 6 bis 8 Kubaner in seiner Wohnung herum, und das hielt er nicht aus. — Leider habe ich nur noch 2 Fotos von unserem damaligen Urlaub und ergänze sie mit anderen von der Café Bar Cuba.

Che, der Revolutionär, ist überall zu sehen

Che, der Revolutionär, ist überall zu sehen

Dorf-Szenerie

Dorf-Szenerie

Unsere Café Bar Cuba

Unsere Café Bar Cuba

Am Tag nach dem Konzert in der Café Bar Cuba fuhren Klaus und ich weiter und machten kurz vor unserem Etappenziel Quingey Halt in der Brasserie Buvette du Canal. Wir waren kaum abgestiegen von unseren Rädern, als ein gewaltiger Wolkenbruch niederging, der nach 30 Minuten sich erschöpft hatte. Wir trafen einen Mann, dem wir von der Café Bar Cuba erzählten, und gleich begannen seine Augen zu leuchten und er wusste zu berichten, er habe die Kuba-Band vor 20 Jahren in Nizza erlebt, mit der wundervollen Omara Portuondo (sie singt 2 Songs auf dieser Aufnahme in Serbien 2010), und der Mann fügte grinsend an, hier in Havanna könne man schon mal von kubanischer Musik sprechen; in der Tat befanden wir uns in Avanne-Aveney, und Avanne heißt so etwas wie Havanna, das ist aber Zufall. Unten ich beim Gespräch mit dem Cafébesucher.

IMG_20220612_173815

 

Ernesto Che Guevara übrigens wurde 1928 in Argentinien geboren und schaltete sich in Kuba in den Guerilla-Kampf ein. Noch nicht 30 Jahre alt, avancierte er zu einem der wichtigsten militärischen Führer und trug zum Sieg der kubanischen Revolution 1959 bei. Auch in Guatemala, Mexiko, Angola und im Kongo war er aktiv. 1964 sprach er sich bei einer Rede in den USA für revolutionäre Gewalt aus. Es gab Konflikte mit Fidel Castro, die 1965 zu Guevaras Rücktritt führten. Am 9. Oktober 1967 wurde Che in Bolivien erschossen. Fidel Castro wurde 90 Jahre alt; er starb 2016.

IMG_20220610_210515

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.