Calixtus, der Mann aus Quingey

Klaus schlug mir vor, mit ihm bis Quingey zu fahren, und das war ein Einfall! Ich würde von dort über Pontarlier und Neufchatel zurückradeln. Mir waren so viele Rennradler entgegengekommen, und ich hatte Lust, selber wieder auf ein paar Berge zu fahren, leicht wie eine Feder und schnell wie der Wind. Doch zunächst wieder Hitze und der Fluss und dann noch 500 Höhenmeter zu überwinden, bis das Ziel erreicht war. 

Das Ortsschild. Ich wusste es gleich: Dieser Calixtus II. hatte doch die Abtei Fontevraud besucht, war von der 26-jährigen Äbtissin Petronille de Chemillé empfangen worden und hatte den Altar eingeweiht, wie manipogo am 23. Mai erzählte.

IMG_20220613_124605Das ist nun kein Wunder, aber doch eine hübsches Zusammentreffen (Koinzidenz). Klaus fand sogar den Ort, wo der Kleine, der später Papst werden sollte, geboren wurde.

IMG_20220613_164322Die kirchlichen Würdenträger entstammten damals alle dem Adel. Guido von Burgund hieß der, der 1052 in der alten burgundischen Burg geboren wurde. Sein Vater war Graf Wilhelm I. von Burgund (1020-1087), sein Bruder Hugo Erzbischof von Besançon. Und Guido (Guy) wurde 1119 Papst, musste nach Rom.

SDC10965SDC10967Oben das Bildnis des Calixtus in der Pfarrkirche Quingey (auszusprechen Kängschée), die stolz vermeldet, sie sei die Pfarrei Calixtus‘ II., und das fast 900 Jahre nach dessen Zeit als Papst. 900 Jahre vor ihm regierte übrigens der erste Calixtus (218-223), und die  Katakomben, die seinen Namen tragen (Callisto), kann man heute noch an der Via Appia antica besuchen.

Der Mann aus Quingey schloss das Wormser Konkordat ab, das der Kirche das Recht gab, Bischöfe und Äbte selbst auszuwählen, und verbot Kleriker-Ehen. Als Calixtus II. zu regieren begann, war er fast 70 Jahre alt, und fünf Jahre später starb er, am 13. Dezember 1124. Bestattet ist er im Lateranpalast in Rom.

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