Manfred von Riva
Mein Namenspatron ist Manfred, der Eremit vom Luganer See. Heute ist sein Gedenktag. Der selige Manfred — Beato Manfredo — lebte auf einem Berg bei Riva San Vitale südlich von Lugano und soll 1217 gestorben sein, nach anderen Quellen 1450. Da liegen ja über 300 Jahre dazwischen. Man weiß anscheinend nichts Genaues.
In einer Würdigung ist zu lesen:
Manfred wurde in Mailand geboren und stammte aus einer vornehmen Familie. Den Erzählungen zufolge wurde er Priester. Eines Tages zog er sich jedoch zurück und lebte fortan als Einsiedler auf dem Monte San Giorgio bei Riva, dem heutigen Riva San Vitale am Luganer See in der Schweiz. Manfred ernährte sich lediglich von Kräutern und Almosen. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Wundertaten. Manfred starb im Jahr 1217 oder 1450. Bei seinem Tod haben angeblich die Glocken des nächsten Dorfes von selbst zu läuten begonnen. An der Stelle von Manfreds Lebensort am Monte Sante Giorgio steht eine Kapelle, welche im sechsten Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Manfreds Gebeine werden in der Kirche San Vitalis in Riva verehrt.
Die Glocken läuteten von selbst! Da fiel mir die Geschichte der Glocken von Carpegna ein, über die ich einst am Freiburger Institut einen Artikel gefunden hatte. Carpegna liegt in den Marken wie Camerino, aber weit im Nordwesten — 20 Kilometer westlich von Urbino. Der Monte Carpegna ist 1415 Meter hoch. Im Internet fand ich eine Geschichte über die die wundertätigen Glocken. Die Geschichte ereignete sich im Jahr 1970.
Mitte Januar hörte ich im Traum ein paar Namen. Einer davon lautete The Castle of Otranto. Das ist, wie ich wusste, der erste Schauerroman, 1764 veröffentlicht von Hugh Walpole. Der Held ist ein Tyrann und Missetäter und heißt Manfred, wie ich am nächsten Tag bei einer Recherche im Netz erfuhr. Das hatte ich nicht gewusst; aber nicht auszuschließen ist, dass ich es einmal gelesen und wieder vergessen hatte; so wurde ich von irgendwoher an meinen Vornamen erinnert (rechts: das Meer bei Otranto).
Mein Vater gab mir ja seinen Vornamen, also ist heute auch sein Namenstag. Ich grüßte ihn am 20. Januar mit einem Beitrag und reiche ein Video von Spirits in the Sky nach, das ich erst jetzt entdeckte. Er denkt an mich. Dieses Jahr wurde mir am 20. Januar ein schöner Brief geschrieben, der wichtig war für meine Zukunft. Am 20. Januar 2016 bekam meine Mutter im Altenheim ein Einzelzimmer und war gerettet. An jenem Tag ging die Sonne hinter Staufen glanzvoll unter. Meine Lieblingsgeschichte aber spielt am 20. Januar 2014 oder 2015. Ich fuhr mit dem Zug nach Lindau und musste dort nach Landsberg umsteigen. Dachte an meinen Vater. Da setzt sich ein junger Mann zu mir, sagt, er sei Spanier, Zirkusathlet, sie seien in Lindau aufgetreten. Später verriet er mir, er habe ein Problem: Er müsse zum Flughafen, nach Sevilla fliegen, habe jedoch einen Joint bei sich. Ob ich ihn nicht wolle? Klar wollte ich ihn. Ich rauchte ihn später in der Wohnung meiner Mutter und wusste, dass ihn mir mein Vater an seinem Geburtstag spendiert hatte.
Und ich glaube, der 28. Januar war auch der Geburtstag von Bianca Pisani, die am 26. November vergangenes Jahr in Freiburg gestorben ist. Ich hatte das kurz erwähnt, doch durch ein Problem beim Zugang zum Blog büßte ich die letzten vier Beiträge des Monats November ein. Bianca, die kleine sonnige und temperamentvolle Frau, habe ich bei der Olivenernte vorgestellt. Damals, 2015, war sie noch in Hochform. 81 Jahre alt ist sie geworden. Zu einer Abdankungsfeier für sie Mitte Januar in Freiburg kamen 80 Menschen. Das zeigt, wie beliebt unsere Bianca gewesen ist. Karl, ihr Partner, hat das nebenstehende Bild gemacht: Am Fuß der Himmelsleiter stehen Bianca und ihre Schwester Elena, die einige Jahre vor ihr starb.
Bianca und ich sind ja unter dem Zeichen des Wassermanns geboren, der noch bis zum 22. Februar dauert. Allerdings ist er ein Zeichen, dem das Element Luft zugeordnet ist. Schwer fassbar sind seine Vertreter, kreativ, einzelgängerisch, freiheitsliebend, charmant. Der Wassermann stammt vielleicht daher, dass in der Antike die Regenzeit begann, wenn die Sonne (ab 16. Januar) in das Sternbild Wassermann wanderte. Man hat den Wassermann gern mit Ganymed identifiziert, den Zeus liebte und zu seinem Mundschenk machte. Jetzt erst lernte ich, dass eine Statue am Zürich-See ihn darstellt (geschaffen von Hermann Hubacher, 1952).
Am 22. Januar wurde das chinesische Neujahrsfest gefeiert, und in China gilt das Jahr 2023 als das Jahr des Wasser-Hasen. So wie er charakterisiert wird, entspricht er am ehesten unserem Fisch im Tierkreis. Das sind ja gutmütige und großherzige Zeitgenossen. Sie sollen sensibel und freigebig sein. Hoffen wir, dass sich das Jahr 2023 daran hält.