Eine Million Feeds!
Am Tag nach meinem Geburtstag, am 12., wurde bei manipogo die Eine-Million-Marke bei den Feeds überschritten. Ein Meilenstein! Auch wenn die Zahl nichts bedeutet, da an ihr gemessen enttäuschend wenig gelesen wird: 42.000 Seitenaufrufe oder Page Impressions (von 4000 Einzelpersonen) wurden im Januar gezählt. Vor einem Jahr (Dezember 2021) hatte ich sogar mal 60.000 Klicks. In diesem Monat sieht’s nach 21.000 aus. Ds gibt keinen Kick.
Ich denke an den YouTuber mit 40 Milionen Abonnenten, der immer »nur« eine Million Kontakte generiert. Man schaltet schnell mal einen Feed und merkt dann, das einen das überhaupt nicht interessiert. Ich frage mich auch, wie diese Feeds zustande kommen; auf meiner Seite finde ich keinen Button, der dazu einlädt. Irgendwie schaffen die das. Manchmal kommen an einem Tag 3000 Feeds hinzu. Unbegreiflich.
Wenn ich früher mal meinte, dass manipogo zu den 100 erfolgreichsten Blogs zählt, so war das Schwachsinn. Es gibt gigantische Blogs mit überirdischen Zahlen, und ich habe in der Statistik der Bloggerei einfach die Zahl der Leser (unique viewers) mit den Seitenaufrufen verwechselt. Da war sicher auch Wunschdenken dabei.
Eine Zahl habe ich aber gefunden: 17 Prozent der deutschen Blogs haben mehr als 10.000 Seitenaufrufe. Also findet manipogo sich vielleicht knapp unter den 10 Prozent der meistgelesenen Blogs — was bei seinen spirituellen und komplizierten Inhalten mehr als beachtlich ist. Denn manipogo ist ernsthaft und tiefgründig (Rechts: der Autor, 2017).
Wieviele Blogs gibt es in Deutschland? Es wird vermutet, dass seit Beginn des Internets hierzulande 600.000 Blogs gegründet wurden und derzeit rund 30.000 gepflegt werden. Man fängt schon mal einen Blog an und merkt dann, dass es harte Arbeit ist, etwas Anständiges zu schreiben.
Eine Seite bot 41 Informationen zu den Blogs. Die meisten Blogger würden bis zu vier Stunden an einem Beitrag basteln, hieß es da. Wenn’s so zeitraubend wäre, hätte ich längst aufgehört. Aber ich bin Profi und tue mir mit Schreiben leicht. Jemand wie ich, der ein Dutzend Bücher veröffentlicht hat, braucht höchstens eine Stunde für einen Beitrag. Trotzdem ist es anstrengend, wenn man für jeden Tag einen Beitrag haben möchte. 2850 sind bisher in den 10 Jahren und 6 Monaten veröffentlicht worden.
Wenn man sie nach Kategorien aufschlüsselt, kommen wir zu folgendem Ergebnis:
1) Literatur (527 Beiträge)
2) Jenseits/Psi (426)
3) Mystik (307)
4) Phänomene (208)
5) Alte Wege (196)
6) Fahrrad (195)
7) Flugverkehr (135).
Dann hieß es noch, am besten würden Beiträge mit 3000 Wörtern gelesen, und 2000 seien auch nicht schlecht. Das kommt natürlich aus den USA, da zählen sie die Wörter. Es ist mir unerfindlich, wie man sich an der Länge eines Artikels festbeißen kann; da sieht man, wie oberflächlich diese Gesellschaft ist. Es geht um den Inhalt, Leute, oder nicht? Wenn es spannend ist, liest jemand vielleicht auch 5000 Wörter, wenn es langweilig ist, klinkt er sich schon nach dem 50. Wort aus. Und 3000 Wörter, das ist schon ein kleines Epos, das will man nicht jeden Tag zum Frühstück.
Jedenfalls ist manipogo in seiner eigenen Kategorie und hat nichts mit Dingern wie Oma kocht oder Karibik-Reisen zu tun. So schön kreatives Tun und Kommunizier-Lust ist: Um so etwas durchzuhalten und sinnvoll zu gestalten, brauchen wir Profis, also gute Schreiber und intelligente, weltoffene Menschen.
Am 12. Februar war mit 155 Seitenaufrufen der absolute Tiefpunkt erreicht. Wenn man eine Woche hintereinander nur je 300 Page Impressions sieht, denkt man sich: Was hilft mir da die Million? Da möchte man den Blog am liebsten in die Tonne treten, aber ich schau einfach nicht mehr drauf, wieviele das lesen und mache für meine Freundinnen und Freunde weiter: Sie warten auf meine Beiträge.