Mit der Trägerrakete nach drüben
Wäre erstaunlich, wenn’s so einfach wäre: physischer Körper und Astralkörper. Wir müssen da noch einiges ergänzen, um ein (möglichst) komplettes Bild zu haben. Natürlich sind das alles Spekulationen, aber unlogisch klingt es auch nicht, was Medien von drüben erfahren und andere mit Kreativität zu einem System ausgebaut haben, darum machen wir uns an die Arbeit!
Robert Crookall (1890-1981) fiel mir ein. Der englische Geologe las ungeheuer viel und verdichtete seine Lektüre zu Erkenntnissen. Er führte sein Vehicle of vitality ein, und diesen Vitalitäts-Träger müssen wir noch zwischen den physischen Körper und den Astralkörper einbauen. Andere Quellen nennen das »Vehikel« Energiekörper. Er ist bei Crookall ein Interface, also eine Brücke, durch die die Seele mit ihrem Astralkörper auf den physischen Körper einwirkt. Er vermittelt, grob gesprochen, zwischen Geist und Materie.
Das mit dem Vehikel erinnert stark an den Neuplatoniker Proklos (412-485), der auf Griechenart ganz rational vorging: Er definierte eine ochema (Vehikel) der Seele, die nichtmateriell sei. Es vermittelt zwischen Seele und Körper und ist verbunden mit der pneumatischen ochema und damit wiederum mit dem Körper, dem sogenannten dritten Vehikel der Seele. Die Seele müsse über den Körper herrschen, und das tue sie durch die ochema, die auch dazu beitrügen, dass sich die Seele weiterentwickle. Beim Abschied vom Körper wird die Seele von den beiden ochemata transportiert, und das pneumatische überlebt, während das erste Vehikel verschwindet (wenn ich das richtig verstanden habe). Die nunmehr gereinigte Seele bewegt sich hin zu Gott.
Der Energiekörper von vorhin (das wäre die erste ochema) ist in unseren Körper eingelagert, reicht sogar über ihn hinaus und zeigt sich medial Begabten als die Aura. Er nimmt kosmische Energie auf, ist also ein (elektro-)magnetisches Feld, allerdings ohne Sinnesorgane und auch ohne Bewusstsein. Der Energiekörper nimmt beim Tod den Astralkörper mit und verdampft dann (man sagt, am dritten Tag nach dem Tod) — wie eine Trägerrakete, die, nachdem sie das Raumschiff über die Atmosphäre hinausgetragen hat, abgestoßen wird, verglüht und abstürzt. Sie wird nicht mehr gebraucht.
Normalerweise bewegt sich der Astralkörper dann frei in der astralen Welt, die aber immer noch der irdischen Welt nahe ist. Immer sind wir dort, was wir denken und fühlen; unser Geist schafft unsere Umwelt. Durch weitere Vervollkommnung sollte dieser (Astral-)Körper verfeinert und schließlich auch abgestoßen werden im sogenannten zweiten Tod. Danach erst sind wir auf dem direkten Weg zu Gott.
Das passt natürlich zum heutigen Ostersonntag, an dem Jesus Christus von den Toten auferstand. Bei Matthäus (28,3) sieht ihn Maria in seiner Grabstätte, doch er sagt zu ihr, sie möge ihn nicht berühren; er sei noch nicht zu seinem Vater aufgefahren. Jesus konnte sich materialisieren durch Energie, die er von Maria aufnahm, doch sein Zustand war noch nicht so stabil. Am Ostermontag erschien er seinen Jüngern, und die durften ihn sogar berühren; auch bei Séancen konnten Teilnehmer materialisierte Geister umarmen und sogar küssen, und erst nach etwa 30 Minuten schwächte sich die Energie ab, die das Trancemedium spendete. Durch die vielen Anwesenden hatte unser Jesus Christus im Geist viel Energie zur Verfügung. Doch erkannt wurde er nicht, weil die Jünger sich einfach nicht vorstellen konnten, dass das möglich sei.
Früher hat man den Energiekörper auch »ätherischen Körper« genannt, und Crookall wollte gerne auf diesen Ausdruck und auch auf den Begriff »Astralkörper« verzichten, für den er »Seelenkörper« einsetzte. Die Ausdrucksweise der »Körper« täuscht darüber hinweg, dass es sich um Ebenen von Energie handelt, die ineinander übergehen können. Das Medium Eileen Garrett sagte:
Jede Phase des Bewusstseins ist in eine Art Träger eingehüllt.
Weil wir gern klare Abstufungen wünschen, die man schön bildlich darstellen kann, gibt es also
a) den physischen Körper
b) den Energiekörper
c) den Astralkörper (für Gefühle)
d) den Mentalkörper (für Gedanken) und
e) den höheren Geistkörper, — der allerdings schon beim Göttlichen weilt, unerreichbar.
Schon die »Materie« unseres Körpers besteht ja weitgehend aus leerem Raum, und hin zu den anderen Körpern wird der stoffliche Anteil immer geringer, und er schwingt auch schneller. Die höheren Möglichkeiten sind in uns angelegt, und es liegt an uns, sie zu verwirklichen.