Flugverkehr (155): Der elektronische Nebel
Eine spannende Geschichte hatte ich mir abgeschrieben, vermutlich vor 25 Jahren. Es ging um den US-Piloten Bruce Gernon, der 1970 mit seiner Beechcraft Bonanza in eine riesige Wolke geriet. Der Funkverkehr war unterbrochen. Doch auch mein Exzerpt brach ab. Wie ging es weiter? Im Internet fand ich, dass Gernon in einem Buch 2017 über jenen Flug berichtete.
Ich hatte das Stichwort »Tunnel« dazugeschrieben (das kommt aber später, im April); der Auszug stammt vermutlich aus einem Buch mit rätselhaften UFO-Ereignissen. Ich schreibe mal ab, was ich schon einmal abgeschrieben hatte:
Am 4. Dezember 1970 startet Bruce Gernon, ein erfahrener Pilot, mit seiner Beechcraft Bonanza A-36 von Andros Island (Bahamas) nach dem etwa 400 Kilometer entfernten Palm Beach (Florida). Über den Bahama Banks fällt ihm eine seltsame, elliptisch geformte Wolke am sonst blauen Himmel auf.
Sie wird mit beängstigender Schnelligkeit größer, nimmt innerhalb weniger Minuten gigantische Ausmaße an. Gernon versucht sie zu umfliegen, stellt aber fest, dass die »Wolke« inzwischen beide Seiten der Maschine sowie das Flugzeugheck erreicht hat. Sie bildet einen Ring um ihn. Nur vor ihm bleibt noch eine tunnelartige zylindrische Öffnung. Er fliegt mit Höchstgeschwindigkeit in sie hinein. Die Wände des Tunnels werden immer enger. Sie leuchten in einem unwirklich schimmernden Weiß. Gernon hat den Eindruck, dass sich das Wolkenmaterial in diesem Tunnel im Uhrzeigersinn dreht. In der Maschine herrscht totale Schwerelosigkeit. Der Sprechfunkverkehr ist unterbrochen.
Und nun? Der Pilot ist desorientiert; und ich war es auch. Zum Glück gab es da vor einem Jahr die Rezension des Buches Beyond the Bermuda Triangle von Bruce Gernon und Rob McGregor. Roland M. Horn hat das Buch gelesen und erzählt, wie es weiterging.
Gernon kam durch und landete in Palm Springs — nach 47 Minuten, also fast eine halbe Stunde früher als erwartet. Zehn Gallonen Treibstoff waren noch übrig, die eigentlich für den Flug gebraucht werden hätten sollen. Irgendwie machte die »Bonanza«, unbemerkt vom Piloten, einen »Sprung« von 160 Kilometern. Bruce Gernon will damals noch nie etwas vom Bermuda-Dreieck gehört haben und taufte die Wolke den »elektronischen Nebel«.
Sind wir uns da sicher? Meinte er nicht vielleicht elektrischen Nebel? Er sei jedenfalls verwandt mit elektromagnetischen Stürmen, schrieb er. Jemand meinte, die Wolke sei wohl ein UFO gewesen, andere wollen bei ähnlichen Erlebnissen einen gelben Nebel beobachtet haben, und der Gedanke, dass Schiffe und Flugzeuge in solch einem Phänomen verschwinden könnten (wie in der Bermuda-Dreieck-Sage), liegt nahe, und die Autoren bedienen natürlich nur zu gern die Geheimniskrämer.
Dazu sei nur gesagt, dass die Elektrizität und der zu ihm gehörende Magnetismus fundamentale Kennzeichen der Natur sind, und auch im Menschen laufen elektrische Vorgänge ab, und die Kraft der Heiler ist magnetischer Natur. Das hat mich sehr interessiert, und deshalb habe ich das Buch Elektrosmog geschrieben (2016), und dieser angebliche Smog war auch wirklich nur ein Schleier für das, was mich wirklich interessierte und auch wichtiger ist.