TestpilotInnen (42): José Hernandez
Die Geschichte von José Hernandez kam mir bekannt vor, ich hatte sie auch vor zwei Jahren erwähnt; dennoch verdient sie, ausführlicher behandelt zu werden. Der Amerikaner traf seinen Vater, und er konnte sich vergeben.
Es war vor Thanksgiving im Jahr 1999. Auf einer Baustelle in Miami Beach nahm Hernandez, da er in Eile war, eine Abkürzung und stürzte ab. Er brach sich einige Rippen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Nachhause entlassen, fiel ihm das Atmen schwer und immer schwerer. Am 5. Januar kam er wieder in die Klinik und in eine schwere Krise.
Hernandez hatte das Gefühl, zu fallen und bekam Angst, er würde vielleicht gehen müssen, ohne sich verabschieden zu können. Er dachte an seinen Vater. Schließlich begriff er, dass sein Herzschlag stoppte: beeeep! Die Nulllinie. Es müsste zu Ende sein, denn, so sagte José, er sei immer wissenschaftsgläubig gewesen. Er wurde jedoch überrascht.
Eine Tür öffnete sich, ein Schatten kam herein und berührte mich. Ich spürte sofort dieses ungeheure Gefühl von Glück. Ich sah mich auf dem Bett liegen, ich bin tot, und die unvermeidliche Frage: Wenn ich mich sehen kann und ich tot bin, wer bin ich dann? Ich bin so viel mehr. … Ich war immer mit meinem Körper unzufrieden gewesen, doch nun sah ich: Dieser Körper war schön. Wie sehr hatte ich doch meinen Körper geliebt! Und ich erkannte, dass ich mein Leben verpasst hatte.
Er verließ die Klinik, flog durch den Tunnel, stand vor einer Wand, aus der tausend Farben flossen, als eine Stimme sagte: »Du musst all deine Negativität abtun; wer in dieses Land kommt, muss rein sein.« Heernandez wurde auf liebevolle Weise empfangen und nicht abgeurteilt. Er dachte besorgt an seine Kinder und hörte die Stimme sagen: »Mach dir keine Sorgen.« Da waren nur Frieden und Liebe. (Links ein Bild von José Hernandez, das Trinity heißt.)
Ein Baum. Er ging näher, wurde zum Laub und zu Nadeln und sah ein, dass alles lebt. Wieder flog er und erspähte eine Bucht, in der ein Mann im Wasser stand. Er musste hin, und es war sein Dad! Sie sprachen miteinander, sie umarmten sich (was sie zu Lebzeiten nie getan hatten).
Mein Dad vergab mir und ich vergab ihm. Endlich war ich in der Lage, mir zu vergeben. Mann, es war der härteste, kraftvollste Teil dieser Erfahrung. Mein Vater sagte mir: Du musst zurück. Ich wollte erst, nachdem er mir versprochen hatte: Wenn du hier herüberkommst, hole ich dich ab.
Drei Jahre lang versuchte José Hernandez, das Erlebnis zu verstehen. Von Nahtod-Erfahrungen hatte er nie gehört. Eine Therapeutin brachte ihn zu IANDS, der US-Vereinigung für Nahtod-Erfahrungen. Hernandez‘ Fazit:
Ich lernte dadurch etwas über das Leben, nicht über den Tod. Wie magisch das Leben ist. Dass Mutter Erde unsere Spielwiese darstellt. Lieben kostet nichts. Ich veränderte mein Leben. In jeder Sekunde kannst du dein Leben verändern. Schaff dir gute Erinnerungen an. Und damit: Hab einen gesegneten Tag, hab ein gesegnetes Leben, mit Gott!
Hernandez, der frühere Elektriker, wurde erst nach seiner Erfahrung zum Künstler und schob eine Vielzahl von Aktivitäten an. Eine etwa heißt Consciousness Café und bringt Leute zusammen, die tiefer in die Materie des Spirituellen eintauchen wollen. Er bringt seine Kunst in Krankenhäuser, damit Menschen geheilt werden können, und hält Vorträge.