Silbern-grüne Untertassen und letzte Worte

Fact oder Fiction? Anders gefragt: Ist da was dran? Robbie Graham untersucht in seinem Buch Silver Green Saucers den Mythos einer drohenden Außerirdischen-Invasion und stellt den Hollywood-UFOs das gegenüber, was man weiß. Veröffentlicht haben das verdienstvolle Buch White Crow Books aus England, die unverdrossen Psi-Bücher auf den Markt bringen; aber nur gute.

41hN-Yzvn+L._SY344_BO1,204,203,200_Bedenkenswert ist es schon, dass US-General Douglas MacArthur sich öffentlich über eine potenzielle Bedrohung der Erde durch Außerirdische äußerte. In einer Rede an Kadetten der US-Militärakademie West Point sagte er 1962:

Wir haben es heute nicht nur mit Dingen dieser Welt zu tun, sondern auch mit den grenzenlosen Entfernungen und den immer noch unergründeten Geheimnissen des Universums … Wir verwenden seltsame Ausdrücke und meinen damit die kosmische Energie eines entscheidenden Konflikts zwischen einer vereinten Menschenrasse und den dunklen Mächten einer anderen Galaxie. 

Ähnliches hatte MacArthur 1955 zu Achille Lauro gesagt, dem Bürgermeister von Neapel. In einem Treffen am 7. Oktober jenes Jahres kündigte der General an, die Nationen der Erde würden sich eines Tages gezwungen sehen, »gemeinsam Front gegen einen Angriff von Wesen anderer Planeten zu machen«.

service-pnp-hec-42000-42043_150pxRobbie Graham nimmt an, dass ein Offizier von MacArthurs Rang — einer der berühmtesten militärischen Machthaber — so etwas nicht grundlos von sich gegeben haben werde, dass er wohl Zugang zu geheimen Informationen bezüglich UFOs gehabt haben muss. (Links der junge MacArthur, 1922 ftografiert von Harris&Ewing, Dank an Library of Cogress, Wash. D.C.)

Der Autor erwähnt auch drei Begebenheiten, die nicht allgemein bekannt geworden sind. Seit den 1940-er Jahren wurden Fluggeräte gesichtet, die sich zurückhielten und eher als Beobachter fungierten. Man nannte sie Foo Fighters.

Bald aber forderte die Jagd nach UFOs das erste Menschenleben. Am 7. Januar 1948 starb Kapitän Thomas Mantell, ein 25 Jahre alter Pilot der Luftüberwachung Kentuckys. Er war einer von vier Piloten, die vom 156. Geschwader angefordert worden waren, um UFO-Berichten nachzugehen, die an jenem Nachmittag vom Goldman Field bei Fort Knox and Clinton County Army Airfield eingegangen waren. Die UFOs seien in 100 Metern Höhe geschwebt und weiß gewesen mit einem roten Streifen an der Unterseite.

IMG_2016Die Piloten sollten sich den Objekten nähern, die mittlerweile höher gestiegen und nur noch kleine Punkte waren, und dann wieder tiefer gehen. Mantell jedoch blieb dran, den Befehl ignorierend. Als er näher kam, gab er dem Kontrollturm bekannt, das Gerät sei »metallisch« und  »riesengroß«. Es sollten seine letzten Worte bleiben. Es wird vermutet, dass ihm Sauerstoffmangel die Besinnung raubte. Sein Flugzeug raste in Spiralen dem Erdboden entgegen und zerschellte bei einer Farm in Franklin in Kentucky. Die Ursache wurde als »nicht geklärt« angegeben.

Am Abend des 21. August 1955 belagerten wiederum in Kentucky kleine, nichtmenschliche Wesen ein ländliches Haus, in dem zwei Familien lebten. Billy Ray Taylor sah am Abend ein helles tellerartiges Objekt am Himmel. Dann hörte man Geräusche, und eine menschenähnliche Gestalt näherte sich, der Kugel aus Gewehren nichts anhaben konnten. Eine andere Kreatur kletterte auf das Dach und ließ sich durch Kugeln auch nicht stören.

Die sieben Familienmitglieder sahen die Wesen, die sich dem Haus näherten und auch durch die Fenster spähten. Sie sollen etwa 80 Zentimeter groß gewesen sein, mit silberner Haut oder Kleidung, langen Ohren, klauenartigen Händen und großen gelben Augen. Sie schienen schweben zu können, wobei sie mit ihren Armen steuerten. Gegen Mitternacht flüchteten die Belagerten im Auto zur Polizei, die 20 Mann hinschickte, doch niemand mehr war zu sehen. Die Presse schrieb von kleinen grünen Männern, obwohl die Leute der Farm sie als silbern bezeichnet hatten. Die Zeugen blieben stets bei ihrer Version.

Cessna182t_skylane_n2231f_cotswoldairshow_2010_arpEin Flugzeug, das verschwindet, löst immer Spekulationen aus. Am 21. Oktober 1978 flog der 20-jährige Frederick Valentich mit seiner kleine Cessna 182 L über der Bass Strait im Süden Australiens, die das Festland von der Insel Tasmanien trennt, und kam nie an seinem Ziel an. Kurz vor seinem Verschwinden hatte Valentich gegen Abend dem Tower mitgeteilt, er werde von einem großen Fluggerät 300 Meter über ihm beobachtet. Es sei lang, habe eine schimmernde metallene Oberfläche mit einem grünen Licht darauf. Dann sagte er, es nähere sich ihm von Südwesten.

Seine letzten Worte waren:

Das seltsame Flugzeug schwebt wieder über mir. Es schwebt, und es ist kein Flugzeug.

Danach gab es 17 Sekunden lang metallisch knirschende Geräusche. Keine Spur von Valentich oder seinem Flugzeug wurde je gefunden, die Ursache des Verschwindens blieb ungeklärt.

Robbie Graham kommentiert in seinem Buch Silver Green Saucers mit dem Untertitel Sorting Fact From Fantasies in Hollywood’s UFO Movies:

Es sind derartige Beispiele, die seit langem die Kreativen in der Unterhaltungsindustrie faszinieren. Wo das Unbekannte herrscht, herrscht Furcht; wo Furcht ist, da ist Drama; und wo Drama ist, da ist Geld. Füge zum Drama Spektakuläres hinzu, dann hast du womöglich säckeweise Geld. Es hat also Sinn, dass das spektakulär angebotene Szenario einer Invasion durch Außerirdische an den Kinokassen weltweit Reichtümer einspielt.

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Vor 14 Tagen wählte die Parapsychological Association (PA), die in den USA tätige »berufsständische Vereinigung« der wenigen Parapsychologen, das Buch Mind At Large von White Crow Books zum Buch des Jahres. Sehr erfreulich, dass damit zwei polnische Autoren geehrt werden. Den Buchpreis gibt es erst seit 2015; die bisherigen Preisträger sind hier nachzulesen.

 

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