Die blau-weiße Insel

Der Himmel ist intensiv blau, das Meer in der Ferne eher schwarzblau, und die Häusermasse der Stadt Oia auf Santorini, die von oben hinabzufließen scheint ins Meer, strahlt in blendendem Weiß, als habe es gerade geschneit. So kennt man die Insel von Bildern, und live ist das atemberaubend schön.

Wir nennen die Insel blau-weß, weil weiß-blau für Bayern rerserviert ist. Die Kirchen haben blaue Kuppeldächer, die in den Himmel verfließen, und weiß sind die Kleider der christlichen Priester am Osterfest, das auch in der griechisch-orthodoxen Kirche das wichtigste Fest des Jahres darstellt. Christus stirbt und überlebt den Tod, alles wird neu, alles erstrahlt wie am ersten Tag der Schöpfung, über der auf Santorini immer die Sonne steht. Mehr muss man nicht sagen, wir zeigen die Bilder, die alle kennen.

 

20230920_110536

20230920_120227

20230920_130554

20230920_133229

20230920_120227

 

Die Insel ist weltberühmt, und die Massen, die sich durch die engen Gassen von Oia und Thira schieben, lassen einen wünsxchen, sie solle nicht so berühmt sein. Eine wichtige Geschichte zu Griechenland muss ich nun loswerden. Blau und weiß ist auch die Flagge des Landes, das sich nach langer Unterjochung durch die Türken 1828 die Freiheit erkämpfte. Griechenland war also ein souveräner Staat, aber niemand regierte ihn. Da wollten europäische Mächte einen fremden Fürsten einsetzen — und die Wahl fiel auf Otto, den Sohn König Ludwigs I. von Bayern, der die Griechen immer schon unterstützt hatte.

Otto wurde, 17 Jahre alt, 1832 König von Griechenland und blieb es, mit einem deutschen/bayerischen Kabinett regierend, bis 1862, als ihn ein Putsch vertrieb. König Otto lebte bis 1867. Er starb in Bayreuth an den Masern.

140 Jahre später schwang sich wieder ein Otto auf, in Griechenland König zu werden: im Fußball. Otto Rehhagel, der 2001 mit Aufsteiger Kaiserslautern deutscher Fußball-Meister werden konnte, schaffte 2004 die Sensation: Er machte Griechenland zum Fußball-Europameister durch einen Sieg gegen Portugal. »Rehakles« wurde als Nachfolger von Ausgräbern, Philosophen und Altertumskundleern sogar Ehrenbürger von Athen. Otto lebt noch und ist 85 Jahre alt.

 

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.