Die Tiere Afrikas
Die ersten Europäer, die in Afrika wilde Tiere jagten, prägten den Begriff der »Big Five«: der begehrtesten und gefährlichsten Vertreter. Wir haben sie alle gesehen, das Gück war uns hold. Zu Beginn fuhren wir durch den Murchison Falls National Park.
Da muss man sich anmelden, zahlt für 24 Stunden Aufenthalt 45 Dollar pro Nase, nimmt einen Ranger mit an Bord (wir bekamen eine Rangerin), fährt langsam los und hält die Augen offen. Bald sahen wir auch den ersten der Großen Fünf: den Afrikanischen Elefanten. Es gab später eine Elefanten-Versammlung zu sehen, doch sie war zu weit weg.
Kurz vorher bot sich eine Gruppe von Wasserbüffeln unseren Kameras, die auch zu den Fünfen gehören. Die Büffel suhlen sich gern im Schlamm und fühlen sich darin sauwohl.
Die afrikanische Savanne ist eine wunderbare Landschaft.
Nun zu Nummer drei der begehrtesten Tiere, dem Rhinozeros oder Nashorn. Wir besuchten das Ziwa Rhino Sanctuary (Eintritt 50 Dollar pro Kopf), folgten einem Ranger im Gänsemarsch und durften fünf oder sechs der etwa 40 dort lebenden Rhinos betrachten. Zwar gehört das schwarze Rhinozeros zu den Big Five, doch im Ziwa-Park gibt es eben mehrheitlich weiße. Nashörner wiegen um die 3 Tonnen und haben Mühe, ihren schweren Kopf oben zu behalten. Jeden Tag müssen sie 60 Kilo Gras und 70 Liter Wasser zu sich nehmen. Kein Wunder, dass sie ständig müde sind und zur Mittagszeit nur herumliegen.
Natürlich gehört der Afrikanische Löwe zu den Großen Fünf. Er zeigt sich selten, doch plötzlich rief jemand: »Ein Löwe!« Die kleine 5-jährige Melissa, meine Nachbarin, hatte, als sie von meinen Reiseplänen erfuhr, ausgerufen: »Da gibt es doch Löwen!« Auf Landkarten aus dem 17. Jahrhundert stand immer auf die Fläche des afrikanischen Kontinents geschrieben: »Hic sunt leones (Hier sind Löwen).« Unserer lag im Gras verborgen, und gleich nach der Aufnahme gähnte er: Ich habe es gesehen.
Schließlich: der Leopard. Er wird selten gesichtet, da er 20 Stunden am Tag schläfrig herumliegt, bevor er gegen Abend zu jagen beginnt. Unser Leopard hing in einem Baum, die Vorderläufe herunterhängen lassend. Immerhin war er da. Die graue Masse unter ihm sind die Haare eines Mitreisenden.
Nun wollen wir noch etwas richtig Gefährliches sehen. Bei einer Bootsfahrt in Richtung der Murchison-Fälle (sie heißen im Idiom der Einheimischen Kapareka-Fälle) zeigten sich am Ufer ein paar Krokodile. Sie lagen da mit aufgesperrtem Maul und regten sich kaum. Die sieht man sich lieber aus der Entfernung an.
Morgen noch mehr Tiere.