Etta Wriedt, Medium

Die US-Amerikanerin Etta Wriedt (1862-1942) war eines der größten Direktstimmen-Medien des vegangenen Jahrhunderts, aber es gab bei ihr auch Materialisationen. Der Engländer Leslie Flint und der Schotte John Sloan waren zwei andere unvergessene Medien, bei denen die Geisterstimmen  on irgendwo im Raum her sprachen. Michael Tymn würdigte in seinem Blog Ende März das Wirken von Frau Wriedt

ettatDiesen seltsamen Namen — Wriedt — spricht man vermutlich Rai-ett aus. Die Amerikanerin, die in Detroit lebte, musste ebenso wie Flint und Sloan nicht in Trance gehen; sie saß nur da und kriegte alles mit, ws sich um sie herum in der Dunkelheit abspielte. Michael Tymn gab wieder, was der Psi-Historiker Riley M. Heagerty in seinem Buch Etta Wriedt: One of the Greatest American Direct Voice Mediums in the 20th Century schrieb.

Es wurde berichtet, dass manchmal nicht weniger als vier Stimmen von Jenseitigen erklangen, die mit verschiedenen Sitters sprachen. Der frühere Admiral William Usborne Moore erzählte, dies sei in Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Holländisch, Arabisch und Kroatisch geschehen.

Eine berühmte Sitzung fand am 16. Mai 1912 in Wimbledon statt, und nur Graf Chedo Mijatovic aus Serbien und sein kroatischer Freund Hinkovich waren geladen. Dann erschien in Lebensgröße im Anzug William T. Stead und äußerte: »Ja, ich bin Stead. William T. Stead. Mein lieber Freund Mijatovic, ich bin eigens gekommen, um dir einen frischen Beweis dafür zu liefern, dass es das Leben nach dem Tod gibt und der Spiritualismus recht hat.« Das ist im manipogo-Beitrag Steads Comeback wiedergegeben (Tymn hatte das im Zusammenhang mit dem Untergang der »Titanic« erwähnt) und kann nachgelesen werden, und dann sagt Stead noch »Nun leb wohl, mein Freund, Frau Adela Mayell möchte zu euch sprechen!«

Adela sprach serbisch »mit ihrer teilnahmsvollen und großzügigen Stimme, und sie versuchte, mich über einige Fragen aufzuklären, die mich seit ihrem Tod auf traurige Weise beschäftigt hatten«, sagte Mijatovic später. Ihr folgte ein kroatischer Physiker, der sich kroatisch mit Dr. Hinkovitch unterhielt. Etta Wriedt war also auch ein Materialisations-Medium! (Es erschien im September 1912 in der Zeitschrift Psychische Studien.)

Rose Champion de Crespigny, eine britische Künstlerin (im obigen Foto die alte Dame rechts oben), war zunächst skeptisch — bis bei der Séance mit Wriedt ihr verstorbener Ehemann Philip ihren Lieblings-Walzer, »Daheim«, durch die Trompete blies. Er reichte das Instrument an seinen Bruder weiter, der Rose Champion an einige Episoden aus ihrer Jugend erinnerte. De Crespigny, die schließlich mehr als 100 Mal mit Etta Wriedt in Séancen zusammensaß, hörte auch von ihrem 25 Jahre zuvor verstorbenen Vater, der nach seinen Geschwistern fragte, und als seine Tochter eine russische Provokation im Jahr 1879 erwähnte, berichtigte er sie sogar: Das sei 1878 gewesen.

Dr. John S. King, selber ein Medium (auf dem Bild Mitte rechts), wurde von seiner ersten und zweiten Frau angesprochen, die anscheinend im besten Einvernehmen standen. Admiral Usborne Moore (auf dem Foto rechts unten) berichtete, die Séancen von Etta Wriedt in Schottland seien noch erfolgreicher als die in England gewesen, denn die Geister sprachen Schottisch. Er sei seit Februar 1911 total überzeugt von Frau Wriedts Gaben.

Michael Tymn schließt mit den Worten, er begreife nicht, wie jemand Frau Wriedt Betrug und Scharlatanerie vorwerfen konnte (wie es geschah). Es sei nur logisch, dass sich die Geisterwelt von dieser feindseligen Atmosphäre entfernte — denn die Phänomene heute sind selten geworden und verschwindend gering verglichen mit der Zeit vor 100 Jahren.

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