Strandleben

Kann auch mal sein. dass man einen Tag oder drei am Strand verbringt. Wenn du früh dran bist, sieht die Welt aus wie vor ihrer Erschaffung. Zwei Stunden später sieht es anders aus, und du erahnst den Massentourismus, gegen den sich auf den Balearischen Inseln jetzt Widerstand regt.

Das ist schwierig. Das Geld räumt jedes andere Argument beiseits; doch wird es nicht immer da verdient, wo sich Touristen zusammenballen: Es wandert auf Konten und irgendwohin. Gut, wenn die Bürger sich wehren, wenn sie von Touristen überschwemmt werden. Wie idyllisch es mit Airbnb begonnen hat! Anfangs sollte jemand ein Sofa für einen Touristen freiräumen, damit der günstig schlafen kann. Jetzt verdienen Kleinunternehmer Geld damit, mieten 20 Wohnungen an und machen airbnb-Absteigen daraus. Wir verweisen auf unsere Lieblingsbeispiele: Rockmusik und Internet. Beides tolle Einfälle, beide vom Konsum geschluckt und weitgehend zerstört. Rockmusik konnte keinen alternativen Lebensentwurf bieten. Die Stars wurden reich und beließen es dabei.

Die Geldgier kennt keine Grenzen. Hier auf Mallorca spürt man das. In Soller warten 200 Touristen geduldig unter der Sonne, bis drei alte Straßenbahnen kommen, die sie in 25 Minuten zum Hafen transportieren. Die Nostalgiefahrt kostet 9 Euro pro Nase. Einfach Fahrt! Zurück dasselbe. Und dann noch ein unfreundlicher Schaffner. Wenn sie das 8 Stunden am Tag und 3 Mal pro Stunde machen, fließen 80.000 in ihre Kassen. Die Fahrt ist höchstens 3 Euro wert. Man holt das Maximale heraus, weil man heute keine Scham mehr kennt. Das ist schäbig und unsympathisch.

In Palma waren auf der Paseig de Born für zwei Drinks 16,50 zu zahlen. Ich gab José 20, sagte 18, er dankte ironisch, wir machten einen Witz — und dann war er weg, ohne mir die 2 zu geben. Für ihn war ich wohl nur ein Touristen-Arsch, natürlich ließ ich es dabei bewenden, aber so verkommen die Sitten.

Lieber ein paar Bilder ohne Worte, ohne Menschen.

 

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